Unfälle in
Europa
im Jahr 2011
(8 getötete und mindestens 155 verletzte FA)
Hinweis: in der Statistik sind auch Unfälle enthalten die bisher nicht veröffentlicht wurden. Daher kann es vorkommen, dass die Gesamtzahl der betroffenen FA die Summe der in den Berichten erwähnten übersteigt.
(hk) Wien (Österreich). Vermutlich wegen eines defekten elektrischen Gerätes kam es am Dienstag gegen 17.00 Uhr zu einem Zimmerbrand in einer Wohnung in der Diemgasse (19. Bezirk). Beim Öffnen der Tür entstand eine Verpuffung bei der sich zwei Feuerwehrmänner Verbrennungen und Prellungen unbestimmten Grades zuzogen. Laut Auskunft der Feuerwehr wurden die umliegenden Wohnungen kurzeitig evakuiert und fünf weitere Personen mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Die Wohnungsinhaberin selbst wurde nicht verletzt. Der Brand konnte mit hinzugerufenen Feuerwehrkräften rasch gelöscht werden. Insgesamt waren etwa 70 Mann an dem Einsatz, der um 19.40 Uhr endete, beteiligt.
Quelle: wax.at
(bl/kd) Mons (Belgien). Feuer in einem Gebäudekomplex mit Kino, Diskothek (Brandentstehung) und kleineren Läden. Die zuerst alarmierte Einheit bestand aus acht Feuerwehrmännern und einer Führungskraft. Drei Kollegen starteten einen Innenangriff in einem stark verrauchten Bereich. Nach etwa 15 Metern wurden die Anzeichen einer bevorstehenden Durchzündung erkannt. Der Trupp trat den Rückzug an, nutzte die Schlauchleitung als Rückzugswegsicherung und stand während dem Rückzug in Körperkontakt. Nur etwa fünf Meter vor dem Ausgang, man sah schon Tageslicht durch den Rauch, brach der Truppführer den Kontakt und rannte alleine vor. Der direkt folgende Feuerwehrmann erreichte den Ausgang ebenfalls sicher. Jedoch blieb der dritte Mann des Trupps im Gebäude. Er war vermutlich desorientiert und folgte dem Schlauch, nach dem Abbruch zum Trupp, in die falsche Richtung. Selbstständig konnte er das Gebäude offensichtlich nicht mehr verlassen. Zwei 2-Mann-Trupps versuchten noch in das Gebäude zu gelangen, um dem vermissten Kollegen zu helfen. Der Brand war jedoch dermaßen fortgeschritten, dass ein Innenangriff nicht mehr möglich war. Nachdem der Brand unter Kontrolle war, fand man den Kollegen 15 Meter vom Ausgang entfernt.
Der Feuerwehrmann Etienne Manise war nur 39 Jahre alt geworden. Er hinterlässt seine Frau und seine junge Tochter.
Bilder zu Ehren von Etienne Manise
Quelle: Denis Flasse, Feuerwehr Mons - Bilder: Sudpresse
(bl) Lüttich (Belgien). Zwei Kinder (6 und 12 Jahre) fielen in die Hochwasser führende Maas. Bei der Suche nach den Kindern geriet ein Rettungstaucher in eine Notlage und verstarb später im Krankenhaus. Ein weiterer Taucher verletzte sich bei den Rettungsversuchen.
Quelle: Belgische Presse
(reb/gz) Hallein (Österreich). Aus bisher ungeklärter Ursache kam es bei Reinigungsarbeiten zu einem Brand im Kohlestaubsilo eines Zementwerks. Während der Löscharbeiten erlitten mehrere FA Verletzungen durch Staubexplosionen.
Während der 1. AS-Trupp in den Innenangriff vorging, der 2. AS-Trupp über die DLK 23-12 einen Innenangriff startete wurde durch die restlichen Kräfte eine Beleuchtung direkt vor dem Eingang zum Kohlesilo aufgebaut. Durch den Löschangriff des 2. AS-Trupp kam es zu einer Aufwirbelung des Kohlestaubes und in weiterer Folge im Erdgeschoss zu einer Staubexplosion kam. Diese Staubexplosion überrollte im wahrsten Sinne des Wortes
den eingesetzten AS-Trupp, durch die auftretenden pulsierende Rauchentwicklung (Lokomotiveffekt!) im Eingangsbereich wurden die vor dem Eingang sich befindlichen Feuerwehrleute innerhalb einer Sekunde in ein „Flammenmeer“ gehüllt. Die Staubexplosion rollte ca. sechs bis sieben Meter über die Feuerwehrmannschaft hinweg, die Entwicklung des pulsierenden Rauches wurde durch den Einsatzleiter zwar Sekundenbruchteile vorher wahrgenommen und auch der Befehl des Rückzuges eingeleitet, jedoch war die Rauchexplosion schneller.
Durch die Flammenbeaufschlagung wurde ein junger Feuerwehrmann an Gesicht und Händen sowie ein Firmenangehöriger – dieser hatte die normale Firmenbekleidung incl. Helm auf – in unmittelbarer Nähe des Einganges voll von den Flammen eingeschlossen. Der Firmenmitarbeiter erlitt dabei Verbrennungen 2. Grades, er wurde sofort mittels C-Rohr gekühlt. Auch der stv. Ortsfeuerwehrkommandant (dieser hatte nur seine "alte" Einsatzbekleidung aus dem Privat-PKW an) erlitt Verbrennungen im Gesicht und an den Händen. Alle anderen Einsatzkräfte blieben aufgrund der neuen
Einsatzbekleidung "fast" verschont und erlitten nur leichte Verbrennungen.
Aufgrund einer weitern Verpuffung wurde um 23.10 Uhr ein Mann eines eingesetzten AS-Trupp der Hauptwache Hallein ebenfalls durch Flammen beaufschlagt und wurde über die DLK 23-12 sofort nach unten verbracht und dem anwesenden Roten Kreuz übergeben. Gottseidank waren nur geringfügige Verbrennungen feststellbar, sofort wurde aber ein weiterer Reserve-AS-Trupp eingesetzt und die Feuerwehrkameraden abgelöst.
Quelle: Einsatzbericht Feuerwehr Hallein
Der Einsatzbericht als PDF sowie Bilder vom Einsatz stehen in unserem Download-Bereich für Sie zur Verfügung.
(bl) Ansbach (Bayern). In einem Holz verarbeitenden Betrieb in Leutershausen (Lkr. Ansbach) kam es zu einem Schwelbrand. Gegen 7.45 Uhr bemerkten Mitarbeiter den Brand in einer Absauganlage. Der Schwelbrand griff bereits auf den turmartig gebauten Sägespänenbunker über. Aus diesem Grund stieg ein Feuerwehrmann über eine dort angebrachte Metallleiter auf den ca. 15 m hohen Turm. Um in das Innere des Gebäudes zu gelangen, öffnete er, oben angelangt, eine Tür. Hierauf kam es zu einer schlagartigen Verpuffung. Durch die hierdurch entstandene Druckwelle wurde der freiwillige Helfer von der Leiter geschleudert und stürzte in die Tiefe. Nach wenigen Metern jedoch verhakten sich seine Atemluftflaschen in dem um die Metallleiter angebrachten Schutzkäfig. Neben diversen Prellungen erlitt der Feuerwehrmann hierdurch eine Handverletzung. Er wurde in ein nahe gelegenes Klinikum gebracht.
Quelle: Polizeipräsidium Mittelfranken
(bl) Lörrach (Baden-Württemberg). Kurz vor 16.30 Uhr trat in in einer Firma Salpetersäure aus. Beim Umpumpen von Salpetersäure aus einem Tank in einen Tanklaster kam es aus noch nicht bekannten Gründen zum Austritt der Salpetersäure und führte zu einer deutlich sichtbaren Wolke über der Stadt Lörrach. Daraufhin wurde sofort der Gefahrenbereich geräumt und Alarmierungsmaßnahmen eingeleitet. Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot an und versuchte, ein weiteres Austreten des Gefahrstoffs zu verhindern. Gleichzeitig wurden an verschiedenen Punkten permanent Messungen durchgeführt. Die Ergebnisse
lagen unter den Grenzwerten. Währenddessen sperrte die Polizei den Unglücksort weiträumig ab. Bei dem Unglück wurden nach bisherigen Erkenntnisstand neun Personen verletzt, darunter fünf Feuerwehrleute, ein Firmenmitarbeiter und ein Passant.
Zwei Polizeibeamte klagten über Atembeschwerden und begaben sich ins Krankenhaus, wohin auch die übrigen Verletzten gebracht wurden.
Quelle: Polizeidirektion Lörrach
(bl) Bleckede (Niedersachsen). Brand in einem Aufbereitungsbetrieb für Paletten. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte standen mehrere Palettenstapel bereits im Vollbrand. Ein massiver Löschangriff wurde mit Wasserwerfer und diversen Strahlrohren eingeleitet. Zwei Feuerwehrmänner eines Atemschutztrupps erlitten Verbrennungen. Die Schutzkleidung war der enormen Hitzestrahlung nicht gewachsen. Eine weitere Einsatzkraft verletzte sich bei Löscharbeiten auf den umgekippten Palettenstapeln. Alle drei Verletzten wurden ambulant im Krankenhaus behandelt.
Details und Bilder von den Verletzungen finden Sie im Unfallbericht.
Weitere Informationen, Bilder und Videos finden Sie unter FF Bleckede
Quelle: Homepage der Feuerwehren in der Stadt Bleckede
(cl) Luxemburg-Limpertsberg (Luxemburg). Im Untergeschoss der Schule war ein Rasenmäher, welcher von einem Angestellten mit Benzin aufgetankt werden sollte, in Brand geraten. Da die Flammen sich sehr schnell und heftig ausbreiteten musste der Mann sich zurückziehen. Er löste sofort den Feueralarm aus, so dass das Gebäude ohne Probleme, sehr schnell evakuiert werden konnte. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich um die 1000 Schüler im Lyzeum. Die Berufsfeuerwehr war binnen Minuten am Brandort und nahm den Brandherd in Angriff. Ein Feuerwehrmann wurde bei diesem Einsatz leicht verletzt. Er war durch die Druckwelle eines implodierenden Benzinkanisters rückwärts gegen eine Wand geschleudert worden. Der Arbeiter, welcher versucht hatte das Benzin ein zu füllen, ist mit einem Schock davon gekommen.
Quelle: Police Grand-Ducale, Direction Générale, Luxemburg
(bl) Düsseldorf (NRW). Gegen 13.10 Uhr brannte eine 60 m² große Souterrainwohnung. Eine schwarze Rauchsäule stieg am rückwärtigen Teil des Gebäudes empor. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand die Wohnung bereits in Vollbrand. Ein 38-jähriger Feuerwehrmann verletzte sich. Er kroch im Keller auf allen Vieren und wurde von herabfallender Glut getroffen. Der Trupp trat daraufhin den Rückzug an.
Der Verunfallte war im zweiten Trupp und musste sich an der Einsatzstelle unter hektischen Bedingungen ausrüsten. Die Flammschutzhaube und auch das Hollandtuch wurde korrekt angelegt und verschlossen. Vermutlich war jedoch der Jackenkrage nicht richtig aufgestellt, wodurch Glutstücke in den Nacken fallen konnten. Der verletzte Kollege wurde vom Rettungsdienst erstversorgt. Mit Verbrennungen 1. und 2. Grades (mit Blasenbildung) im Nackenbereich wurde er ambulant in einem Krankenhaus behandelt und war nach einer Woche wieder diensttauglich.
Ein 61-jähriger Mann wurde aus der Brandwohnung gerettet und kam mit einer schweren Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus. Eine 33-jährige Frau ging zufällig mit ihrem vier Monate alten Säugling an der Wohnung vorbei und atmeten Brandrauch ein. Ein 56-jähriger Hausbewohner lief durch das verqualmte Treppenhaus. Die von der Feuerwehr geretteten Bewohner wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftungen in Krankenhäuser gebracht.
Quelle: Feuerwehr Düsseldorf
(gz) Wolfsberg (Österreich) - Um die Mittagszeit wurde die FF Wolfsberg zu einem BMA ins Stadionbad alarmiert. Aus dem Heizraum des Bades trat Wasserdampf aus - weshalb, war vorerst unklar. Erst ging man wegen der Rauchentwicklung von einem Brand aus. "Das Bad wurde aus Sicherheitsgründen sofort geschlossen und der Strom abgedreht", so Stadtwerke-Chef Dieter Rabensteiner. 90 Grad heißes Wasser: 35 Zentimeter tief stand der Heizraum unter Wasser, das 90 Grad hatte. Mit schwerem Atemschutz drangen ein Trupp der Feuerwehr Wolfsberg in den Raum vor. Allen voran Atemschutztruppführer BM Reinhold Zarfl, der sich aufgrund des heißen Wassers, das in den Stiefel gelang, Verbrühungen (1° und 2°) am Fußgelenk zuzog und im LKH ambulant behandelt werden musste. Eineinhalb Stunden dauerte die Kühlung des Wassers, ehe es in die Kanalisation abgepumpt wurde. "Die Dichtung beim Wärmetauscher bei der Wärmeübergabestation der Fernwärmeanlage ist gebrochen. Dadurch trat heißes Wasser aus", so Rabensteiner.
Quelle: Brandrat Wolfgang Weißhaupt von der Feuerwehr Wolfsberg bzw. Kleine Zeitung
(tw) Marienhafe (Niedersachsen). Am Donnerstag, 02. Juni 2011 (Christi Himmelfahrt), wurde gegen 22:55 Uhr in Marienhafe (Kreis Aurich) ein Gebäudebrand gemeldet. Bei dem Gebäude handelte es sich um ein älteres Landhaus im Ortsteil Tjüche. Bei Eintreffen der ersten Kräfte war das gesamte Gebäude in dichten Rauch gehüllt. Anfangs war nicht sicher, ob sich noch Personen im Gebäude befinden. Nach Angaben der Nachbarn konnte dies nicht ausgeschlossen werden. Durch die Eingangstür gingen mehrere Trupps unter Atemschutz in das Gebäude vor. Im Inneren herrschten sehr hohe Temperaturen. Im hinteren Gebäudebereich wurde offenes Feuer entdeckt und abgelöscht. Die Flammen hatten sich bereits durch das Dach gefressen. Von außen wurden die Dachziegel aufgenommen und ebenfalls eine Brandbekämpfung eingeleitet. Die Kräfte im Gebäude öffneten diverse Fenster um für Rauch- und Wärmeabzug zu sorgen. Die Suche nach Personen verlief erfolglos. Im Laufe des Einsatzes stellte sich heraus, dass die Bewohner nicht zu Hause waren. Die Suche konnte darauf eingestellt werden. Einer der ersten Trupps im Innenangriff beendete seinen Einsatz nachdem das Feuer unter Kontrolle war und ging ins Freie. Dort wurde einem der Truppmitglieder schwindelig. An einem Löschgruppenfahrzeug (LF) legte der Trupp seine Atemschutzausrüstung ab und zog seine Überjacken (Modell Niedersachsen) aus. Beide Atemschutzgeräteträger (AGT) trugen vollständig die vorgeschriebene Schutzkleidung (Überjacke, Überhose, Flammschutzhaube und entsprechende Handschuhe). Der AGT mit dem Schwindelgefühl war vollständig durchgeschwitzt. Er trug noch eine dicke Jacke (keine Feuerwehrjacke) unter der Überjacke. Dies hat im Zusammenhang mit den hohen Temperaturen im Gebäude vermutlich zu einer starken thermischen Belastung des AGT (Jg. 1981) geführt. Hinzu kam, dass dies sein erster „heißer“ Einsatz als AGT war. Da sich sein Wohlbefinden nicht verbesserte, wurde über die Leitstelle der Rettungsdienst angefordert. Dieser war zuvor an der Einsatzstelle, rückte jedoch ab nachdem bekannt wurde, dass sich keine Personen mehr im Gebäude befinden. Der Erkrankte bekam Mineralwasser gereicht und legte sich auf eine Sitzbank in dem LF. Kameraden betreuten ihn bis zum Eintreffen des Notarztes. Sein Zustand hatte sich bis dahin wieder etwas verbessert. Der Arzt übernahm die medizinische Betreuung und entschied sich, den Patienten zur weiteren Untersuchung in ein Krankenhaus einzuliefern. Dieses konnte er noch in der Nacht wieder verlassen.
Als Ursache für den Zwischenfall spielen mehrere Faktoren eine Rolle:
- Große Hitze im Gebäudeinneren
- Hitzestau durch dicke zusätzliche Jacke unter der Überjacke
- Stress durch die Vermutung das Menschenleben in Gefahr sind
- Stress durch erstmaligen Einsatz als Atemschutzgeräteträger
Bericht mit Bildern von der Einsatzstelle (pdf)
Quelle: Thomas Weege - Team Atemschutzunfaelle.eu
(bl) Wehrendorf (Niedersachsen). In einem Sägewerk brannte eine Trocknungskammer. In einer derartigen Kammer wird mit Wärme das Holz behandelt. Es entsteht Thermoholz, dass ähnliche Eigenschaften wie Tropenholz besitzt. Die Polizei konnte ermitteln, dass ein Mitarbeiter durch einen Bedienungsfehler das Tor der Kammer öffnete. Dadurch trat Sauerstoff hinzu. In der Folge begannen die Bretter zu brennen. Die heißen Brandgase entzündeten sich, so dass es zu einer schlagartigen Verbrennung kam. Zu Beginn des Einsatzes erlitt ein Feuerwehrmann leichte Verbrennungen im Gesicht und musste im Krankenhaus behandelt werden. Ein Kamerad verletzte sich am Ohr. Zwei weitere Feuerwehrmänner erlitten leichte Rauchvergiftungen, weil ein rauchfreier Bereich urplötzlich mit Rauch gefüllt war und die Fahrzeuge nicht schnell genug umgesetzt werden konnten.
Weitere Informationen finden Sie im Einsatzbericht
Quelle: Jürgen Wilms, stellv. Gemeindebrandmeister Bad Essen
(bl) Landau (Rheinland-Pfalz). Am frühen Morgen um 3:45 Uhr wurde ein Wohnungsbrand gemeldet. Beim Eintreffen der ersten Kräfte stand in dem Mehrfamilienhaus auf zwei Etagen der Eingangsbereich und der Treppenraum in Vollbrand. Mehrere Personen machten sich an Fenstern im 1. und 2. Obergeschoß bemerkbar. Die Einsatzkräfte konnten parallel eine Person im 1. OG über eine Leiter aus dem verrauchten Bereich befreien und ein Sprungpolster aufbauen. Über dieses Sprungpolster rettete die Feuerwehr vier Personen nahezu unbeschadet. Da der Zugang zu den oberen Etagen durch den fortgeschittenen Abbrand der Treppe unmöglich war, wurden umgehend mehrere Trupps über tragbare Leitern zur Personensuche eingesetzt. Im 1. OG konnte ein Trupp eine Person, in einem zurückliegenden Zimmer, nur noch leblos auffinden. Parallel wurden mehrere Löschangriffe eingeleitet. Durch die alte und verwinkelte Bausubstanz musste das Feuer in Zwischendecken und -wänden bekämpft werden. In manchen Bereichen mussten die Badfliesen und der Estrich aufgestemmt werden, um an die glimmenden Holzbalken zu gelangen. Bis zu den Nachlöscharbeiten waren insgesamt 50 Atemschutzgeräteträger im Einsatz.
Ein Feuerwehrmann fiel mit seinem Atemschutzgerät durch eine morsche Decke, in die darunterliegende Etage. Unmittelbar nach dem Maydayruf wurde der Sicherheitstrupp eingesetzt. Dieser musste zum Glück nicht mehr eingreifen, da der Verunfallte in einen rauchfreien Bereich stürzte. Er konnte von Feuerwehrmännern ohne Atemschutz aus dem Haus begleitet werden. Im Krankenhaus wurde ein verstauchtes Knie diagnostiziert.
Weitere Informationen finden Sie im Einsatzbericht der Feuerwehr Landau.
Quelle: Feuerwehr Landau
(bl) Rhede (Nordrhein-Westfalen) - Der Löschzug Rhede wurde um 10:20 Uhr zu einem Brandeinsatz in eine Textilfirma gerufen. Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen, war das Werksgelände mit dichten Rauch umgeben. Flammen schlugen neben dem Absaugrohr von einem Spannrahmen aus dem Dach. Nach ersten Erkundungen konzentrierte sich das Feuer im oberen Teil der Absauganlage. Das Innenrohr der Absaugung wurde durch eine Dampflöschanlage unter Kontrolle gebracht. Von außen wurde mit einem C-Rohr gelöscht. Durch den heißen Dampf der Löschanlage wurde ein Kamerad verletzt und zum Krankenhaus gebracht.
Quelle: Freiw. Feuerwehr Rhede
(bl) Marpingen (Saarland). Im Dachgeschoss einer Marpinger Gaststätte brach ein Dachstuhlbrand aus. Im Innenangriff kollabierte ein 18-jähriger Atemschutzgeräteträger. Ein 22-jähriger Feuerwehrmann quetschte sich die Hand, als er einen Rauchabzug schaffen wollte. Er trug eine Schnittwunde davon. Beide Feuerwehrangehörige wurden vom Rettungsdienst versorgt.
Quelle: FF Marpingen (weitere Bilder)
(bl) Osnabrück (Niedersachsen). Dachstuhlbrand mit Menschenleben in Gefahr. Ein Atemschutztrupp der Ortsfeuerwehr Voxtrup war über zwei parallel aufgestellte Steckleitern zum Öffnen der Giebelluke und zur Rauchgaskühlung im Außenangriff vorgegangen. Das Fenster auf der Giebelseite war der einzige Zugang für eine effektive Brandbekämpfung. Nachdem einer der beiden Atemschutzgeräteträger vor einem unmittelbar bevorstehenden Einsturz warnte, ordnete der Abschnittsleiter den Rückzug über Funk und das in Osnabrück einheitliche Rückzugssignal (Bullhorn und Martinshorn) an. Beim Rückzug tritt ein Atemschutzgeräteträger zwischen zwei der letzten Sprossen einer Steckleiter (A-Teil). Als Begründung wird die bekannte Verzerrung der verwendeten Atemschutzmaske (eine ältere Überdruckmaske, Typ Futura) genannt. Der Atemschutzgeräteträger erlitt eine Beinfraktur (Schien- und Wadenbein). Nachdem Sturz blieb der Verunfallte im Trümmerschatten liegen. Mehrere Kameraden und eine RTW-Besatzung fingen umgehend mit der Versorgung an. Da aus Sicht des Abschnittsleiters jedoch immer noch die Einsturzgefahr bestand, wurde über Funk der Mayday bekannt gegeben und eine Sofortrettung angeordnet. Daraufhin wurde der Verunfallte aus dem Gefahrenbereich gerettet. Nach einer notärztlichen Versorgung wurde der Feuerwehrmann stationär im Krankenhaus aufgenommen und noch am gleichen Tag operiert.
Quelle: Feuerwehr Osnabrück
(kd) Melin/Jodoigne (Belgien). Brand in einem ehem. Theater, welches zwischenzeitlich u. a. zur Lagerung von antiken Möbeln genutzt wurde. Drei Einsatzkräfte des ersten Löschfahrzeuges wurden durch eine einstürzende Mauer verschüttet. Zwei Feuerwehrmänner konnten sich selbst aus den Steinen befreien. Der dritte Feuerwehrmann musste jedoch von seinen Kollegen befreit und reanimiert werden. Leider verstarb der Feuerwehrmann, er wurde nur 23 Jahre alt.
Quelle: Belgische Presse
(bl) Wilhelmshaven (Niedersachsen). Wohnungsbrand in einem Mehrfamilienhaus. Eine Durchzündung des Treppenraumes schnitt den Bewohnern und den eingesetzten Trupps den Rückzugsweg ab. Ein Trupp wurde von den Flammen getroffen und erlitt Verbrennungen 2. Grades. Die eingesetzten Trupps konnten alle Bewohner und sich selbst über Steck- und Drehleitern retten. Die verletzten Kollegen konnten die Klinik nach einer ambulanten Behandlung wieder verlassen.
Quelle: Berufsfeuerwehr Wilhelmshaven
(bl) Bad Harzburg (Niedersachsen). Im Rahmen eines Gefahrguteinsatzes wurden sechs Einsatzkräfte unter Chemikalienschutzanzügen eingesetzt. Einer der Feuerwehrmänner klagte plötzlich unter starken Kopfschmerzen und wurde dem Rettungsdienst vorgestellt. Mit dem Verdacht einer Dehydrierung beendete er seinen Einsatz.
Den vollständigen Einsatzbericht mit Bildern finden Sie unter www.feuerwehr-badharzburg.de
Quelle: Uwe Fricke, FF Bad Harzburg
(bl) Thumen (Bayern). Brand in einem Heulager. Aus bisher nicht geklärter Ursache wurde ein Feuerwehrmann bei den Löscharbeiten schwer verletzt. Vermutlich aus mehreren Metern Höhe stürzte der Feuerwehrmann zu Boden und zog sich dabei die Verletzungen zu. Der mitalarmierte Rettungsdienst versorgte den Feuerwehrangehörigen direkt an der Einsatzstelle, bevor er mit dem angeforderten Rettungshubschrauber "Christoph 45" in eine Unfallklinik geflogen wurde. Das Kriseninterventionsteam (KIT) kümmerte sich um die psychische Betreuung von Angehörigen vor Ort.
Quelle: Integrierte Leitstelle Allgäu
(bl) Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen). Im Hafen kam es aus unklarer Ursache zu einem Brand in einer Lebensmittelproduktionsanlage eines Mühlenwerkes. Das Feuer brach in Höhe der fünften Etage der Anlage aus und breitete sich
rasant auf den sechsten Stock aus. Drei Feuerwehrmänner wurden bei den Löscharbeiten im Gebäude leicht verletzt. Der Brand lief durch die Brandmeldeanlage des Mühlenwerks und auch telefonisch bei der Leitstelle auf. Sofort rückten drei Löschzüge und Sonderfahrzeuge zum Brandort im Hafen aus. Beim Eintreffen brannte eine Produktionsanlage für Maisflocken in Höhe des fünften Stocks der
Anlage. Die Flammen hatten bereits die darüberliegende sechste Etage erreicht. Dort brannte ein Schaltschrank zur Steuerung der Anlage. Schwierig gestalteten sich die Löscharbeiten durch die Größe und Verzweigung der Produktionsanlage, die sich über zehn Obergeschosse und zwei Kellergeschosse erstreckt. Um an alle Glutnester zu gelangen, musste die Anlage geöffnet werden. Kurzzeitig bestand für die Einsatzkräfte akute Durchzündungsgefahr durch den massiven Brandrauch im Gebäude. Mit fünf Strahlrohren dämmten die Kollegen die Gefahr ein. Die Feuerwehrmänner am Brandherd mussten sukzessive ausgetauscht werden. Die enorme Hitze forderte den Männern einiges ab. Insgesamt wurden 130 Einsatzkräfte von Freiwilliger und Berufsfeuerwehr eingesetzt.
Einem Feuerwehrmann wurde durch den produzierten Wasserdampf zu heiß und erlitt Kreislaufprobleme (vermutlich Dehydrierung). Durch eine Glasscherbe verletzte sich ein anderer Kollege an der Hand. Ein Freiwilliger Feuerwehrmann rutsche aus und verschob sich beim Sturz seine Maske, er atmete Brandrauch ein. Alle Kollegen konnten das Krankenhaus am selben Tag wieder verlassen.
Das Umweltamt begleitete den Einsatz der Luftmessungen und den Löschschaumeinsatz. Mitarbeiter der Stadtwerke Düsseldorf trennten die komplette Energieversorgung für den Produktionsbereich ab. Der Geschäftsführer des Betriebes zog nach Bekanntwerden des Brandes den Notfallplan und sorgte umgehend für die Evakuierung der Anlage. Alle Mitarbeiter kamen unverletzt zum Sammelpunkt auf dem Betriebshof. Danach wies er die Feuerwehr in die Anlage kurz ein.
Quelle: Feuerwehr Düsseldorf, Pressedienst
(hk) Emmersdorf/Bezirk Melk (Österreich). In der Garage eines Einfamilienhauses brach ein Brand aus. Ein Auto begann in der Garage eines Hauses zu brennen. Das Haus wurde zerstört. Die Flammen griffen auf ein Nachbarhaus über. Ein Feuerwehrmann, der mit dem Atemschutzgerät im Innenbereich gearbeitet hatte, brach zusammen und musste mit der Rettung abtransportiert werden.
Quelle: WAX.at
(bl) Lohnde (Niedersachsen). Ausgedehnter Wohnungsbrand in einem Mehrfamilienhaus. Als die ersten Einsatz an dem Wohnblock eintrafen, schlugen bereits Flammen aus der Wohnung in der Hochparterre. Im Innenangriff wurde ein Atemschutzgeräteträger verletzt und wurde in eine Klinik transportiert. Dem Vernehmen nach soll seine Atemschutzmaske verrutscht sein, so dass Brandrauch einströmen konnte.
Quelle: nonstopnews
(gz) Längenfeld/Tirol (Österreich). Lage: Drei Wirtschaftsgebäude in Vollbrand, dicht verbautes Wohngebiet. Starke Hitzestrahlung, Gefahr der Ausbreitung.
Einsatz: Bereits nach Auslösung des manuellen Sirenenalarms wurde sofort über die Leitstelle Tirol Alarmstufe 2 und 3 ausgelöst. Bei Anfahrt der ersten Löschmannschaften wurde das Ausmaß ersichtlich. Bei Eintreffen des TLF Längenfeld brannten die drei Wirtschaftsgebäude bereits im Vollbrand. Vorrangig galt es, Halten was möglich war, nach dem Grundsatz "verteidigen und abriegeln". Hierzu konzentrierten sich die ersten Löschangriffe auf das angrenzende Doppelwohnhaus des Geschädigten, welches wenige Meter vom Wirtschaftsgebäude entfernt war. In weiterer Folge galt es die umliegenden Wohn-, (2 Doppel- und 3 Einfamilienhäuser) und Wirtschaftsgebäude (3) zu halten, welche durch die sehr starke Hitzestrahlung unmittelbar vom Brandgeschehen gefährdet waren und bei welchen zum Teil das Feuer bereits übergegriffen hatte. Ein Innenangriff und ein Löschangriff über das Dach des erstgenannten Doppelhauses musste unter schweren Atemschutz vorgenommen werden, da das Feuer in diesem Fall bereits auf das Dach bzw. erstes Obergeschoss übergegriffen hatte. Zwischenzeitlich wurden von weiteren Einsatzkräften Löschleitungen gelegt, sodass ein umfassender Außenangriff auf die Wirtschaftsgebäude erfolgte. Durch den raschen und vorbildlichen Einsatz aller Löschmannschaften, konnte ein größerer Schaden verhindert werden, welcher wohl größer wäre, wenn in den kritischen Anfangsminuten nicht so tadellos gearbeitet worden wäre. Wie oben bereits erwähnt handelt es sich beim Brandobjekt bzw. den angrenzenden Wohngebäuden um dicht verbautes Gebiet im Ortsteil Unterlängenfeld. Durch die starke Hitzestrahlung erlitten mehrere Einsatzkräfte Verbrennungen (trotz Schutzkleidung) und einige leichte Rauchgasvergiftungen.
Auf den Bildern sehen Sie Schäden an der PU-Jacke. Der Feuerwehrmann erlitt Verbrühungen/Verbrennungen 2. Grades an den Schultern, vermutlich durch seinen eigenen Schweiß. Thermisch belastet wurde auch der Helm und der Nackenschutz. Durch verdampfendes Löschwasser entstanden Verbrühungen an den Händen. Zudem wurde die Sichtscheibe des Atemanschlusses beschädigt. Die gesamte Ausrüstung ist nicht mehr einsatzbereit und wurde ausgemustert.
Quelle: FF Längenfeld
(gz) Wien (Österreich). Einsatzbericht der Berufsfeuerwehr Wien: Aus unbekannter Ursache war am 07.12.2011 gegen 16:24 in einer Wohnung in der Grenzgasse, im dritten Stock ein Brand ausgebrochen. Bei Ankunft der Feuerwehr standen Personen hofseitig auf einem Laubengang und gaben sich zu erkennen. Diverse Hausparteien versuchten den Brand durch die offenstehende Wohnungstüre mittels Wasserkübel zu löschen. Dieser Versuch verlief jedoch erfolglos. Von der Wiener Feuerwehr wurde der Zimmerbrand durch das 1.Rüstlöschfahrzeug "Mariahilf" mit einem Rohr unter Atemschutz gelöscht. Vom Universallöschfahrzeug "Mariahilf" wurden Personen aus dem 3. Obergeschoß ins Freie geleitet, von der Drehleiter "Mariahilf" wurden drei Personen straßenseitig aus ihren Wohnungen gerettet. Weiters wurde das Dachgeschoss kontrolliert, wobei keine Gefährdung festgestellt wurde. Die unter der Brandwohnung liegende Wohnung wurde im Beisein der Wohnungsinhaber kontrolliert und hier ebenso im Zuge einer Begehung keine Gefährdung festgestellt.
Gruppenkommandant in Lichthof abgestürzt: Aufgrund der starken Brandintensität in der Brandwohnung und der damit verbundenen Sichtbehinderung durch die starke Verrauchung stürzte der Gruppenkommandant des 1. Rüstlöschfahrzeuges "Mariahilf" durch ein türähnliches Fenster im 3. Stock in den Lichthof und blieb dort schwer verletzt liegen. Der Verletzte wurde durch die vor Ort befindlichen Löschkräfte geborgen und an den anwesenden Rettungsdienst übergeben. Von diesem wurde der Feuerwehrbeamte in das UKH Meidling überstellt, wo dann folgende Verletzungen attestiert wurden: Mehrere Knochenbrüche sowie innere Verletzungen unbestimmten Grades.
Der Unfallhergang kann folgendermaßen angenommen werden: Durch die starke Brandeinwirkung war das gesamte Fensters verbrannt. Es handelte sich um ein so genanntes „Französisches Fenster“ (Balkontüre – ohne Balkon), sodass die Fensterbrüstung sehr nahe dem Boden war. Das gegenüberliegende Fenster des verrauchten Lichthofes stand in Flammen und vermutlich glaubte der Gruppenkommandant, dass dieses das Begrenzungsfenster der sehr kleinen Wohnung sei. Deshalb schritt er ohne Gefahren zu erwarten bis zum vermeintlichen Fenster der Wohnung, jedoch war dazwischen der Lichtschacht und es kam zum Absturz. Trotz des Versuches sich am C-Schlauch festzuhalten war der Aufprall am Boden sehr heftig. Die Rettung erfolgte dann durch seine beiden Truppkollegen, welche sich über eine Rettungsleine mit Feuerwehrgurt zu ihm abseilten. In weiterer Folge wurde der Verletzte dann durch ein tiefer liegendes Fenster einer Wohnung mittels Rettungswanne ins Freie gebracht.
Quelle und weiterführende Links: Wiener Feuerwehr, Ing. Michael Bruckmüller, firworld.at, vienna.at und Wien ORF.at