- Zimmerbrand - Absturz – 1 verletzter Kollege
(gz) Wien (Österreich). Einsatzbericht der Berufsfeuerwehr Wien: Aus unbekannter Ursache war am 07.12.2011 gegen 16:24 in einer Wohnung in der Grenzgasse, im dritten Stock ein Brand ausgebrochen. Bei Ankunft der Feuerwehr standen Personen hofseitig auf einem Laubengang und gaben sich zu erkennen. Diverse Hausparteien versuchten den Brand durch die offenstehende Wohnungstüre mittels Wasserkübel zu löschen. Dieser Versuch verlief jedoch erfolglos. Von der Wiener Feuerwehr wurde der Zimmerbrand durch das 1.Rüstlöschfahrzeug "Mariahilf" mit einem Rohr unter Atemschutz gelöscht. Vom Universallöschfahrzeug "Mariahilf" wurden Personen aus dem 3. Obergeschoß ins Freie geleitet, von der Drehleiter "Mariahilf" wurden drei Personen straßenseitig aus ihren Wohnungen gerettet. Weiters wurde das Dachgeschoss kontrolliert, wobei keine Gefährdung festgestellt wurde. Die unter der Brandwohnung liegende Wohnung wurde im Beisein der Wohnungsinhaber kontrolliert und hier ebenso im Zuge einer Begehung keine Gefährdung festgestellt.
Gruppenkommandant in Lichthof abgestürzt: Aufgrund der starken Brandintensität in der Brandwohnung und der damit verbundenen Sichtbehinderung durch die starke Verrauchung stürzte der Gruppenkommandant des 1. Rüstlöschfahrzeuges "Mariahilf" durch ein türähnliches Fenster im 3. Stock in den Lichthof und blieb dort schwer verletzt liegen. Der Verletzte wurde durch die vor Ort befindlichen Löschkräfte geborgen und an den anwesenden Rettungsdienst übergeben. Von diesem wurde der Feuerwehrbeamte in das UKH Meidling überstellt, wo dann folgende Verletzungen attestiert wurden: Mehrere Knochenbrüche sowie innere Verletzungen unbestimmten Grades.
Der Unfallhergang kann folgendermaßen angenommen werden: Durch die starke Brandeinwirkung war das gesamte Fensters verbrannt. Es handelte sich um ein so genanntes „Französisches Fenster“ (Balkontüre – ohne Balkon), sodass die Fensterbrüstung sehr nahe dem Boden war. Das gegenüberliegende Fenster des verrauchten Lichthofes stand in Flammen und vermutlich glaubte der Gruppenkommandant, dass dieses das Begrenzungsfenster der sehr kleinen Wohnung sei. Deshalb schritt er ohne Gefahren zu erwarten bis zum vermeintlichen Fenster der Wohnung, jedoch war dazwischen der Lichtschacht und es kam zum Absturz. Trotz des Versuches sich am C-Schlauch festzuhalten war der Aufprall am Boden sehr heftig. Die Rettung erfolgte dann durch seine beiden Truppkollegen, welche sich über eine Rettungsleine mit Feuerwehrgurt zu ihm abseilten. In weiterer Folge wurde der Verletzte dann durch ein tiefer liegendes Fenster einer Wohnung mittels Rettungswanne ins Freie gebracht.
Quelle und weiterführende Links: Wiener Feuerwehr, Ing. Michael Bruckmüller, firworld.at, vienna.at und Wien ORF.at