Unfälle in
Amerika
im Jahr 2007
(41 getötete und 198 verletzte FA)
Hinweis: in der Statistik sind auch Unfälle enthalten die bisher nicht veröffentlicht wurden. Daher kann es vorkommen, dass die Gesamtzahl der betroffenen FA die Summe der in den Berichten erwähnten übersteigt.
(ar) Upland/IN (USA) - Bei einem Kellerbrand in einem Wohnhaus kam es zum Durchbruch des Bodens, woraufhin ein FA hinabstürzte und erst nach knapp 20 min gerettet werden konnte. Er verstarb später im Krankenhaus an den Folgen der zugezogenen Verletzungen. Der Brand wurde wohl von einem Kurzschluss im Keller ausgelöst. Kurz nach der Ankunft der Feuerwehr wurde ein Innenangriff vorgetragen; kurz nach Betreten des Hauses gab der Boden nach, der vom Brand im Keller bereits geschwächt war. Das Opfer stürzte hinab und hing wohl fest, weshalb er sich nicht selbst befreien konnte. Bei seiner Rettung zogen sich sieben weitere FA weniger schwere Verletzungen zu, weitere Details hierzu sind noch nicht bekannt.
Nach dem Autopsiebericht erstickte das Opfer aufgrund einer Einklemmung des Brustkorbs, weshalb er nicht mehr atmen konnte.
Quellen: Firehouse.com
Firehouse.com II
FFCC
Newsletter firefighterclosecalls.com
(ar) Atlanta, Illinois (USA). Beim Brand eines Gebäudes kam ein 42-jähriger FA ums Leben; die wahrscheinliche Todesursache war ein Herzinfarkt. Der Tote war unter PA eingesetzt; als die Restdruckwarneinrichtung des PA ertönte, löste sich der FA aus dem Einsatz und meldete seinem Vorgesetztem, dass er sich "nicht gut" fühle. Daraufhin wurde er dem Rettungsdienst übergeben und vor Ort behandelt. Als sich sein Zustand nicht besserte, wurde er schließlich in ein Krankenhaus eingeliefert. Dort wurde er später für tot erklärt. Wie zu vernehmen war, hatte der Tote bereits in der Vergangenheit Probleme mit dem Herzen und sich auch schon bei einem früheren Einsatz einige Jahre zuvor überanstrengt. Der Gestorbene hinterlässt eine Frau und zwei Töchter.
Quelle: firehouse.com
(ar) Hamilton County/TN (USA) - Beim Brand eines Wohnhauses stürzte ein FA durch den Boden des Erdgeschosses in den Keller. Der FA durchsuchte das Gebäude nach eventuell eingeschlossenen Personen, als der Boden nachgab und er in den Keller stürzte. Sofort eingeleitete Rettungsversuche, bei denen ein anderer FA sogar den PA des Opfers erreichen konnte und eine Leiter zum Opfer hinunter gelassen wurde, mussten abgebrochen werden, da das Dach begann, seine strukturelle Integrität zu verlieren und drohte einzustürzen. Das Opfer konnte nur noch tot geborgen werden. Tragischerweise hatte sich die vermisste Familie bereits vor Eintreffen der Feuerwehr aus dem Gebäude gerettet, weshalb sich keine Personen mehr in dem Gebäude befanden. Hier wird deutlich, wie wichtig eine eingehende Erkundung vor Beginn jeder Operationen an der Einsatzstelle ist, bei der auch versucht werden muss, Informationen über evtl. Vermisste zu erhalten.
Quelle: firefighterclosecalls
Update 17.12.07
(ar) Wie berichtet, ereignete sich am 26. Januar 2007 in Hamilton County ein Atemschutzununfall. Inzwischen liegt der Untersuchungsbericht des NIOSH vor, auf dessen wichtigsten Punkte nachfolgend eingegangen werden soll.
Um das Risiko für Verletzungen bei ähnlichen Einsätzen zu minimieren, sollten Feuerwehren:
- Wärmebildkameras verwenden, um die Lage richtig einschätzen zu können und Brandbekämpfungs- sowie Such- und Rettungseinsätze zu erleichten,
- die FA ausbilden, um die Gefahren eines Brandeinsatzes richtig einschätzen zu können um somit weitere Gefährdungen auszuschließen.
Davon ab wird die Leichtbau-Holzbalken-Bauweise im Bericht angesprochen, welche wohl auch zum fatalen Ausgang des Einsatzes beitrug.
Den vollständigen Bericht finden Sie auf der NIOSH-Homepage.
(ar) Knoxville/TN (USA) - Bei einem Wohnungsbrand zogen sich zwei FA Verbrennungen an Händen und Köpfen zu, nachdem sich eine Matratze wieder entzündet hatte.
Die beiden FA waren zur Brandbekämpfung in die Wohnung vorgegangen. Nachdem der Brand anscheinen gelöscht worden war, öffneten sie ein Fenster, um den Rauch abziehen zu lassen. Durch den so eintretenden Sauerstoff (Luft) kam es zu einer plötzlichen Durchzündung der Matratze. Einer der FA fiel auf die Matratze und seine Handschuhe verfingen sich in den Sprungfedern derselben. Indem er die Handschuhe auszog, konnte sich der FA selbst befreien, zog sich jedoch Verbrennungen zweiten Grades an den Händen zu.
Auch der zweite FA zog sich Verbrennungen zu, dieser jedoch an der Stirn.
Beide FA wurden in Krankenhäuser eingeliefert; laut Aussage zuständiger Stellen hat die PSA schlimmere Verletzungen verhindert.
Quelle: FFCC
(ar) Chicago/IL (USA) - Beim Brand eines Wohnhauses zog sich ein FA Verbrennungen an den Ohren zu.
Nachdem die Suche im Erdgeschoss des Gebäudes abgeschlossen war, ging der FA in das 1. OG vor. Dort veränderten sich die Bedingungen jedoch schlagartig und es kam zum Flashover (Raumdurchzündung). Dank der getragenen Überbekleidung zog sich das Opfer nur Verbrennungen an den Ohren zu.
Bemerkenswert dabei ist vor allem, dass die Einheit des Opfers nur ca. zwei Wochen vor dem Unfall mit der neuen Überbekleidung ausgestattet wurde.
Im Rahmen der Umstellung auf die neue Bekleidung führt das Chicago Fire Department als vermutlich eine der letzten US-Feuerwehren auch Überhosen ein.
Ein richtiger Ansatz ist dabei auch, dass die Einführung der Bekleidung mit einer Aufklärungskampagne für die betreffenden Feuerwehrleute begleitet wird. So werden unter anderem auch Videos online angeboten, welche die richtige Nutzung der Überbekleidung demonstrieren.
Diese und ein interessanter Erfahrungsbericht zum Thema Überbekleidung findet sich unter http://www.totalcarechicago.com/videos.html
Quelle (mit Videobericht): http://abclocal.go.com/wls/story?section=local&id=4987769
(ar) Washington/PA (USA) - Beim Brand eines Wohnhauses kam es durch einen Dacheinsturz zu einem Todesfall.
Das Opfer befand sich zusammen mit einem anderen AGT innerhalb des Gebäudes, in dem allerlei Gerümpel, Reifen, Gasflaschen und brennbare Flüssigkeiten gelagert wurden und somit eine hohe Brandlast besaß. Während der Löscharbeiten kam es zum Einsturz des Daches, wodurch die beiden im Innenangriff befindlichen FA verletzt wurden.
Der sofort eingesetzte Sicherheitstrupp konnte die beiden FA zwar nach einiger Zeit befreit werden, jedoch erlag das Todesopfer später seinen Verletzungen.
Beim Eintreffen der Feuerwehr befanden sich keine Zivilisten im Gebäude.
Die Brandursache ist noch unbekannt.
Quelle: Newsletter Firefighterclosecalls.com, FFCC, Firehouse.com
UPDATE vom 28.01.2008
Zum Unfall am 04.02.2007, bei dem ein FA getötet und ein weiterer verletzt wurde, liegt nun der Bericht des NIOSH vor. Demnach ereignete sich der Unfall, als die beiden Opfer eine Schlauchleitung unter einem an der Hauswand angebrachten Garagendach vornahmen. Dieses Vordach stürzte herab und begrub die beiden FA. Ein RIT (Rapid Intervention Team, dt. Schnell-Einsatz-Team SET), das extra vorgehalten wurde jedoch gerade erst an der Einsatzstelle eingetroffen war, benötigte ca. 10 min, um die beiden FA aus den Trümmern zu retten bzw. bergen.
Um solche und ähnliche Unfälle in Zukunft zu vermeiden, gibt das NIOSH folgende Empfehlungen.
Feuerwehren sollten:
- vorhandene Standard-Einsatz-Regeln überprüfen und einhalten, um sicherzustellen, dass ein Sicherheitstrupps ständig und jederzeit in einsatzbereit zur Verfügung steht.
- sicherstellen, dass zu Einsätzen gleich zu Beginn ausreichendes Personal ausrückt
- eine Sicherheitszone einrichten, wenn die Gefahr für einen Gebäudeeinsturz besteht (Trümmerschatten freihalten)
- sicherstellen, dass der Einsatzleiter ständig überprüft, welche Risiken für welche möglichen Erfolge eingegangen werden und darauf basierend entscheiden, ob offensiv (Innenangriff) oder defensiv (Außenangriff) vorgegangen wird
- sicherstellen, dass der ersteintreffende Gruppenführer nicht in die eigentliche Brandbekämpfungstätigkeiten involviert wird, wenn er die Rolle des Einsatzleiters übernommen hat.
- sicherstellen, dass bei der Lageerkundung eine Wärmebildkamera genutzt wird.
- sicherstellen, dass ein gesonderter Safety Officer bei jedem Gebäudebrand benannt wird, der unabhängig vom Einsatzleiter ist.
(ar) Winnipeg/Manitoba (Canada) - Beim Brand eines Wohnhauses ereignete sich während der Suche nach eventuellen Vermissten ein Flashover, in dessen Folge zwei Tote und vier Verletzte zu beklagen waren.
Zur Suche nach Vermissten gingen sechs FA in das Gebäude vor, wo ihnen anscheinend von einer Rauchdurchzündung (Flashover) der Rückweg versperrt wurde. Augenzeugen berichteten, dass nach diesem Unfall zwei mit Ruß bedeckte und schwerverbrannte FA aus dem zweistöckigen Gebäude gerettet wurden. Die beiden Schwerstverletzten erlagen im Krankenhaus ihren Verletzungen.
Bei der Rettung dieser beiden zogen sich auch weitere Feuerwehrangehörige z. T. schwere Verletzungen zu; mindestens vier AGT mussten in Krankenhäuser eingeliefert werden. Weitere Zivilisten hatten sich zum Unfallzeitpunkt nicht mehr im Gebäude befunden; alle Bewohner konnten sich vor Eintreffen der Feuerwehr selbst retten.
Die beiden Todesopfer waren Captains und besaßen beide mehr als 30 Jahre Erfahrung im Feuerwehrdienst.
Medienberichten zufolge kam es während der Rettungsaktion zu chaosartigen Szenen; teilweise sollen alle verfügbaren Kräfte im Haus gebunden gewesen sein, die Opfer zu suchen und zu retten. Ein offenbar notwendiger Außenangriff unterblieb in dieser Zeit aus Personalmangel. Dies macht erneut deutlich, wie wichtig eine intensive Vorbereitung notwendig ist für den Fall, dass ein oder mehrere AGT einen Unfall erleiden und schnelle Hilfe erforderlich ist. Ein adäquates Sicherheitstrupp-Konzept, Ausbildung und geordnete Führung vor Ort können wichtige Hilfsmittel sein, um derartige Extremeinsätze abzuarbeiten.
Quellen: www.winnipegfreepress.com, Newsletter Firefighterclosecalls.com, www.firefightingnews.com, FFCC, firehouse.com, Erfahrungsbericht eines beteiligten FA, Untersuchungsbericht
(ar) Kansas City/MO (USA) - Beim Brand einer Gaststätte kam es zu einem Flashover, durch den fünf FA verletzt wurden. Ein FA erlitt Verbrennungen an über 30% seiner Körperoberfläche. Keine der Verletzungen ist jedoch lebensbedrohlich.
Quelle:
www.firefightingnews.com
FFCC
(ar) Canton/OH (USA) - Bei einem Schwelbrand in einer Wand eines Wohnhauses erlitten zwei FA einen Stromschlag, von dem sie leichte Verletzungen davon trugen. Bei Lötarbeiten im Keller war die Wand entzündet worden und der Brand breitete sich in der Wand in das Erdgeschoss aus. Bei der Brandbekämpfung berührten zwei FA stromführende Kabel, bevor die Hauptsicherung betätigt werden konnte. Dadurch erlitten sie einen Stromschlag und leichte Verletzungen. Die beiden Verletzten wurden in Krankenhäusern behandelt.
Quelle: FFCC
(ar) Knoxville/TN (USA) - Beim Brand verlassener Lagerhäuser kam es zu zwei spektakulären Ereignissen.
Zum einen kam es zu Schneller Brandausbreitung im 3.OG eines der Lagerhäuser. FA, die sich im Innenangriff befanden, konnten sich nur dadurch in Sicherheit bringen, dass sie an einem Schlauch (!) nach unten kletterten. Die drei FA zogen sich dabei mittelschwere Verbrennungen zu.
Ein anderes Ereignis beim gleichen Einsatz lief glücklicherweise ohne Personenschaden ab. Beim Einsturz eines ca. 15 m langen Abschnittes einer Gebäudemauer wurde ein Löschfahrzeug schwer beschädigt, als es von den Trümmern getroffen wurde.
Hierbei wird deutlich, welch hohen Stellenwert folgende Aspekte besitzen müssen:
- Sicherung des Rückzugsweges, Varianten: Tragbare Leitern, Anleiterbereitschaft
- Einhaltung des Trümmerschattens, Abstand zum Objekt halten.
Quelle: firehouse.com
(ar) Jacksonville/FL (USA) - Ein Routineeinsatz entwickelte sich zu einem Unfall, bei dem drei FA leicht verletzt wurden.
Gemeldet war eine verdächtige Rauchentwicklung. Beim Eintreffen der Feuerwehr war leichter Rauch vorhanden; ein älterer Mann wurde aus dem Gebäude gerettet. Sofort danach kam es zu einer Schnellen Brandausbreitung, durch die zwei Feuerwehrangehörige im Gebäude eingeschlossen wurden. Weitere Kräfte schlugen ein Fenster ein und konnten so die Eingeschlossenen befreien. Ein FA zog sich leichte Verbrennungen zu, einer erlitt eine leichte Rauchvergiftung und ein weiterer zog sich Schnittverletzungen zu.
Quellen:
www.firefightingnews.com
FFCC
(ar) Ottawa (Kanada) - Beim Brand eines Wohnhauses kam es zu einer schnellen Brandausbreitung, die den FA den Rückzug abschnitt und sie zwang, sich durch einen Sprung aus einem Fenster im 2. OG zu retten. Zwei der Verletzten landeten auf dem Boden, ein Fall aus mehr als 10 m. Der dritte Verletzte landete auf einem Vordach.
Ein FA erlitt Frakturen an Arm, Bein und Becken sowie Verbrennungen zweiten Grades. Sein Zustand ist ernst, aber stabil. Das zweite Opfer erlitt Verletzungen am Bein und am Handgelenk und Verbrennung zweiten Grades an seinen Armen und am Rücken. Das dritte Opfer erlitt Verletzungen an Rücken und im Gesicht.
Quelle: www.firefightingnews.com
(ar) Albany/NY (USA) - Bei Brandbekämpfungsarbeiten bei einem Wohnungsbrand erlitt ein FA einen Herzinfarkt und verstarb. Der 44-jährige war zusammen mit seiner Einheit zu Fuß in das 5. OG des Wohnhauses vorgegangen, um zu der Brandwohnung zu gelangen. Dabei trug er Ausrüstung mit einem Gewicht von 34 kg. Nachdem der FA die Wohnung durchsucht und niemanden gefunden hatte, kollabierte er in einem Flur. Feuerwehrleute leiteten sofort Herz-Lungen-Wiederbelebungsmaßnahmen ein und das Opfer wurde in eine Klinik eingeliefert. Dort verstarb das Opfer jedoch.
Eine Autopsie zur Ermittlung der genauen Todesursache wurde angeordnet.
Quelle: FFCC
(ar) Bowling Green/VA (USA) - Beim Brand eines Wohnhauses kam es zu einem Flashover, durch den zwei FA verletzt wurden.
Die FA befanden sich im 1.OG des zweistöckigen Holzhauses auf der Suche nach dem Brandherd, als sich der Flashover ereignete. Dieser war so intensiv, dass sowohl die Schlauchleitung als auch die Luftleitungen des PA zerstört wurden. Durch den Flashover wurde auch die Treppe zerstört, weshalb die FA im 1. OG eingeschlossen waren. Die beiden FA fanden ein Fenster im 1.OG, aus dem sie sprangen, um sich in Sicherheit zu bringen. Durch den Sprung aus 4,5 m Höhe verletzte sich keiner der beiden, jedoch zogen sie sich Verbrennungen zu. Ein FA erlitt Verbrennungen ersten und zweiten Grades von der Hüfte aufwärts, v.a. an Armen, Händen und am Bauch. Er zog sich außerdem einer Rauchgasintoxikation zu.
Beide FA wurden in Krankenhäuser eingeliefert; es wird erwartet, dass ihre Gesundheit wieder vollständig hergestellt werden kann. Nach dem Rettungssprung der FA wurde der Brand im Außenangriff gelöscht; Bewohner befanden sich zum Brandausbruch nicht im Gebäude.
Quelle: FFCC
(ar) Anderson County/TN (USA) - Beim Brand eines Wohnanhängers zog sich ein FA schwere Verletzungen zu. Er befand sich in dem stark verrauchten Anhänger, als Berichten zufolge es zu einem Flashover kam. Er wurde in ein Krankenhaus eingeliefert und ist auf dem Weg der Besserung.
Quelle: Newsletter FFCC.com
(ar) Baker County/FL (USA) - Beim Brand eines Wohnanhängers verletzte sich ein FA, als der Boden des Anhängers brach. Er zog sich Verbrennungen 2. und 3. Grades zu; Hauttransplantationen werden wohl notwendig sein.
Das Opfer war Teil der Mannschaft, die den großen Anhänger durchsuchten. Zivilisten befanden sich jedoch nicht mehr in ihm.
Quelle: Newsletter FireFighterCloseCalls.com
(ar) San Francisco/CA (USA) - Beim Brand eines Mehrfamilienhauses war ein FA gezwungen, aus dem Fenster zu springen, um sich zu retten. Aufgrund der Brandausbreitung war dem FA der Rückweg abgeschnitten und er entschied sich dafür, aus dem Fenster im 3. OG zu springen. Er landete ca. 4 m tiefer auf dem Dach eines angrenzenden Gebäudes. Er erlitt dabei Verletzungen an den Beinen, konnte jedoch den Dienst wieder aufnehmen.
Quelle: www.firefightingnews.com
Bilder: 1, 2, 3, 4, 5,6
(ar) Houston/TX (USA) - Beim Brand eines Bürohochhauses zogen sich fünf FA Rauchgasintoxikationen zu. Besonders hervorzuheben ist der Fall eines Fire Captain. Aus unbekannter Ursache neigte sich sein Luftvorrat dem Ende entgegen, während er sich noch im 4. OG befand. Da er seinen Standort in der abgesetzten Mayday-Meldung recht genau beschreiben konnte, waren weitere Kräfte in der Lage, zu ihm vorzugehen und ihn zu retten. Er wurde durch ein Fenster über die in Anleiterbereitschaft stehende Drehleiter gerettet. Er wurde wie vier weitere FA mit einer Rauchgasintoxikation in Krankenhäuser eingeliefert. Bei diesem Brand wurden mindestens 10 Zivilisten von der Feuerwehr gerettet, für drei weitere kam jede Hilfe zu spät.
Hier ein sehr interessantes Video zur Rettungsaktion: Video mit Funkmitschnitten vom Einsatz
Quellen: Newsletter FFCC
www.click2houston.com
(ar) Woodbridge/VA (USA) - Beim Brand eines Wohnhauses kam es zum teilweisen Einsturz des Gebäudes; 1 FA verstarb. Angefacht von starken Winden breitet sich der Brand in dem Haus schnell aus und es boten sich den Einsatzkräften sehr widrige Bedingungen. Dennoch wurde eine Rettungsaktion für vermeintlich vermisste Zivilisten begonnen. Das Opfer wurde während des Such- und Rettungseinsatz nach den vermissten Zivilisten von seinen Kameraden getrennt. Diese versuchten, ihn zu finden, mussten sich jedoch zurückziehen, als das Gebäude anfing einzustürzen. Berichten zufolge gab es kurz vor dem Einsturz ein MAYDAY des Opfers, in dem er Unterstützung anforderte und mitteilte, dass er große Probleme hatte. Die vermissten Bewohner des Gebäudes hatten sich selbst retten können und befanden sich zum Zeitpunkt des Unfalls im Hause eines Nachbarn. Aufgrund der schnellen Brandausbreitung konnten keine weiteren Rettungsoperationen eingeleitet werden, um den vermissten FA zu finden. Bei dem Einsatz zog sich ein anderer FA leichte Verbrennungen zu. Weitere Details dazu sind unbekannt. Die Feuerwehr und die Polizei von Prince William County, wozu Woodbrigde gehört, sowie das Bureau of Alcohol, Tobacco and Firearms untersuchen inzwischen den Einsatz.
Neue Erkenntnisse
Zum genauen Unfallverlauf gibt es neue Erkenntnisse durch Ermittlungen der beteiligten Behörden. Demnach herrschten zu Beginn des Einsatzes im 1. OG, wo die Personensuche von einem Trupp (darunter das spätere Todesopfer) durchgeführt wurde, gute Sichtbedingungen und nur geringe Beeinträchtigungen durch den Brand. Somit konnten mehrere Räume problemlos durchsucht werden. Während sich der Trupp auf den Rückzug machen wollte, ereignete sich jedoch eine Form der schnellen Brandausbreitung, woraufhin es zur Verschlechterung der Bedingungen kam: Die Sichtweite sank auf Null, die Verrauchung nahm zu und im Gebäude baute sich eine große Hitze auf. Ungefähr zur gleichen Zeit stürzten das Dach und die Decke des 1. OG ein, wodurch der Trupp getrennt wurde. Der eine FA fiel eine Treppe hinunter und zog sich im Verlauf der späteren Rettungsoperationen Verbrennungen 2. Grades an beiden Ohren und einem Finger zu. Der andere FA, der sich nicht selbst aus dem Gebäude retten konnte, setzte einen MAYDAY ab und gab eine Lagemeldung über Funk ab. Daraufhin versuchten mehrere Trupps, den Verunglückten zu retten. Der Verunglückte verstarb jedoch an Verbrennungen und einer Rauchgasintoxikation.
Quelle: FFCC Newsletter, firehouse.com
Update 01.02.08: Hier finden Sie ein Video über den Unfall mit weiteren Informationen (auf Englisch).
Update 19.10.2008
Auszüge aus dem Untersuchungsbericht des NIOSH. Das NIOSH empfiehlt, um solche Unfälle in Zukunft zu vermeiden, Folgendes:
Feuerwehren sollen sicherstellen,
- dass Standard-Einsatz-Regeln für die Erkundung und die Schlauchvornahme auch die Gefahren durch starke Winde und Böen berücksichtigen
- dass Trupps, die zur Suche und Rettung vorgehen, entweder mit einer Schlauchleitung vorgehen oder der Schlauchleitung eines anderen Trupps folgen
- dass ausreichend Personal zu Einsätzen alarmiert wird, um alle wichtigen Aufgaben erfüllen zu können
- dass Atemschutzgeräteträger ausreichende Kenntnisse in Notfalltraining besitzen
- dass Vorgehensweisen festgelegt, regelmäßig überarbeitet und befolgt werden, die regeln, wie und wann ein Mayday-Ruf abzusetzen ist und was beim Empfangen eines Mayday-Rufes zu tun ist
- dass eine Wasserversorgung hergestellt wird und Schläuche bereitgelegt warden, BEVOR Trupps das brennende Gebäude betreten
- dass Atemschutzgeräteträger für extreme Umstände wie starke Winde und Schnelle Brandausbreitung in Verbindung mit Leichtbau-Konstruktion ausgebildet warden.
Zusätzlich sollten Kommunen sicherstellen, dass
- die Leitstelle Informationen zur Frage, ob noch Personen im Haus sind und zu evtl. extremen Wetterbedingungen sammelt und weitergibt
Obwohl es keinen Beweis dafür gibt, dass die folgende Empfehlung diesen spezifischen Unfall hätte verhindern können, empfehlen die Ermittler von NIOSH, dass Feuerwehren sicherstellen sollen,
- dass tragbare Funkgeräte unter den Bedingungen einer Einsatzstelle einsetzbar und funktionsfähig sind
Der Untersuchungsbericht des NIOSH
weitere, ausführliche Informationen
Original-Funkverkehr auf Youtube
(ar) Bristol/Pa. (USA) - Drei FA zogen sich bei einem Wohnhausbrand leichte Verletzungen zu, als sie sich vor einem Flashover in Sicherheit brachten.
Beim Eintreffen der Feuerwehr stellte sich die Lage so dar, dass auf zwei Seiten des Gebäudes über zwei Stockwerke starke Flammenerscheinungen zu sehen waren. Die Mannschaften gingen in den Innenangriff vor; jedoch verschlechterten sich die Bedingungen schnell und drei FA wurden in einem Obergeschoss abgeschnitten. Ein Notruf wurde abgesetzt und ein Signal zum sofortigen Rückzug aller Kräfte über Funk gegeben. Zwei der eingeschlossenen FA retteten sich vor dem auftretenden Flashover durch einen Sprung aus einem Fenster, einer auf eine tragbare Leiter, dem anderen stand keine Leiter zur Verfügung. Der dritte FA stürzte auf der Flucht die Treppe im Inneren des Gebäudes hinunter, konnte sich aber nach draußen retten. Er zog sich Verbrennungen an Kinn und Stirn zu.
Alle drei Verletzten wurden wegen leichten Verbrennungen und einer ausgekugelten Schulter in einem Krankenhaus behandelt.
Quelle: Firehouse.com
(ar) Meadow Lake (Kanada) - Beim Brand eines Restaurants, der sich auch auf ein weiteres Geschäftshaus ausbreitete, verletzten sich drei FA.
Zwei erlitten Verbrennungen an Ohren und Händen, der dritte stürzte vom Dach des Gebäudes und landete auf dem Dach eines Nachbargebäudes.
Quelle: www.firefightingnews.com
(ar) Fulton County/GA (USA) - Beim Brand eines zweigeschossigen Wohnhauses starb ein FA, ein anderer zog sich schwere Verbrennungen zu und ein weiterer FA wurde im Krankenhaus wegen Schmerzen in der Brust behandelt.
Die Feuerwehrangehörigen befanden sich innerhalb des Gebäudes und waren dabei, das Gebäude nach vermissten Zivilisten abzusuchen. Ein Trupp wurde dabei von einem Flashover erfasst, durch den sie sich schwere Verletzungen zuzogen. Andere FA retteten die beiden Opfer aus dem Gebäude. Sie wurden in Krankenhäuser eingeliefert, wo der eine FA später seinen Verletzungen erlag. Der Zivilist, der sich noch im Gebäude befand und von den FA gesucht wurde, verstarb noch im Gebäude, da er sich wohl im Gebäude verirrte.
Quellen: firehouse.com und FFCC Newsletter
UPDATE vom 08.02.2009:
Das NIOSH Fire Fighter Fatality and Prevention Programm (NIOSH-FFFIPP) ermittelte in diesem Unfall und veröffentlichte einen Bericht, aus dem hier einige wichtige Passagen zitiert werden:
Zum Unfallhergang:
Die beiden später verletzten FA nahmen kriechend eine Schlauchleitung im Innenangriff vor, als das spätere Todesopfer plötzlich aufstand, seine Atemschutzmaske herunter riss und anfing zu rennen. Der zweite FA stand daraufhin ebenfalls auf und versuchte, den ersten FA einzuholen, ihn festzuhalten und zu beruhigen. Dabei fielen dann beide FA Treppen hinunter ins Erdgeschoss.
Das spätere Todesopfer blieb am Fuß der Treppe bewusstlos liegen. Der zweite FA konnte sein Funkgeräte zuerst nicht finden, zog daraufhin seine Handschuhe aus um das Mikrofon des Funkgerätes finden und greifen zu können. Als das glückte, setzte er einen Notruf ab und aktivierte seinen Notsignalgeber, da der Restrdruckwarner seines PA ausgelöst hatte. Dann begab er sich zurück zum anderen FA, dessen Notsignalgeber inzwischen ebenfalls ausgelöst hatte, und wartete auf Rettung.
Beide verunglückte FA wurden dann durch weitere ebenfalls im Einsatz befindliche FA (und nicht von einem Sicherheitstrupp, da ein solcher nicht speziell gestellt war) gerettet und ins Freie verbracht.
Der zweite FA zog sich bei diesem Unfall Verbrennungen zweiten Grades zu. Die Todesursache des ersten FA war eine Rauchgasinhalation.
Um ähnliche Unfälle in Zukunft zu vermeiden, sollten Feuerwehren sicherstellen,
- dass die zu einem Brand alarmierten Einsatzmittel im ersten Abmarsch ausreichend und angemessen sind, um einen derartigen Einsatz sicher abarbeiten zu können
- dass die ersteintreffende Einheit eine schnelle und umfangreiche Lageerkundung durchführt, durch die sichergestellt ist, dass so viele Informationen wie möglich erfasst werden, um die weiteren Maßnahmen auf dieser Grundlage zu planen
- dass alle Atemschutzgeräteträger ein Notfalltraining durchlaufen und wissen, wie sie sich in Notfällen verhalten und kommunizieren sollen
- dass AGT regelmäßig Rückmeldungen an ihren Führer nach draußen geben
- dass bei Gebäudebränden die Position eines Incident Safety Officer vorhanden ist
- dass ein Sicherheitstrupp bzw. Schnell-Einsatz-Team vorhanden und einsatzbereit ist
- dass der Einsatzleiter nicht in unmittelbare Brandbekämpfungstätigkeiten verwickelt wird sondern sich nur seiner Führungsaufgabe widmet
- dass eine korrekte Atemschutzüberwachung durchgeführt wird
- dass alle FA der Aufgabe und den Umständen entsprechende korrekte und vollständige Schutzkleidung tragen
- dass Vorschriften zur Prüfung, Instandhaltung und Reparatur von Pressluftatmern korrekt eingehalten werden um sicherzustellen, dass diese wichtige Ausrüstung funktionsfähig ist
Darüber hinaus sollten die Hersteller von Ausrüstungsgegenständen
- die Entwicklung und den Bau von Einrichtungen zur Verbesserung der verbalen Kommunikation bei angelegter Atemschutzmaske weiter verfolgen
- neue Techniken und Methoden zur Bewertung der strukturellen Stabilität von Gebäude weiter entwickeln
Quelle: vollständiger Bericht des NIOSH
(ar) Prince Georges County/MD (USA) - Beim Brand eines Mehrfamilienhauses erlitt ein FA schwere Verbrennungen der Atemwege und weiterer Körperteile.
Der Brand in dem Gebäude breitete sich nach Eintreffen der Feuerwehr schnell aus, wodurch die Kräfte gezwungen wurden, das Gebäude zu evakuieren und in den Außenangriff überzugehen. Während diesem Wechsel der Strategie wurden plötzlich zwei FA vermisst.
Daraufhin wurde das bereitstehende RIT (Rapid Intervention Team = Schnell-Einsatz-Team, erweiterter Sicherheitstrupp) aktiviert und zum Einsatz gebracht. Das RIT rettete die beiden FA aus dem Gebäude. Der schwer verletzte FA musst in ein Krankenhaus eingeliefert werden und befindet sich in kritischem Zustand.
Quelle: FFCC Newsletter
(ar) Saulisbury/NC (USA) - Beim Brand einer Feuerwache, der vermutlich durch einen Defekt in der Küche ausgelöst wurde, wurde ein FA verletzt. Während den Löscharbeiten stürzte eine Wand der Wache ein und begrub den FA kurzzeitig unter sich. Er konnte schnell gerettet werden, musste jedoch in ein Krankenhaus eingeliefert werden.
Quelle: FFCC
(ar) Charleston/SC (USA) - Beim Brand eines Großmarktes für Möbel starben während der Brandbekämpfung neun AGT. Zum Unfallzeitpunkt befanden sich die FA zusammen mit weiteren AGT im Innenangriff und waren auf der Suche nach vermissten Zivilisten.
Der genaue Unfallhergang ist noch unklar; wahrscheinlich führten schnelle Brandausbreitung und der Einsturz des Daches sowie Teile des Hochregallagers innerhalb des Gebäudes zu den Todesfällen. Weitere FA konnten sich durch die Fensterfront ins Freie retten.
Auffällig ist, dass die Opfer relativ weit voneinander entfernt im Gebäude gefunden wurden. Bundesinstitutionen haben die Untersuchung des Unfallhergangs übernommen.
Quelle: Sammlung von Berichten zum Unfall auf firehouse.com
Weitere Infos:
Video , Hinweis von Firefighterclosecalls.com
vorläufige, inoffizielle Darstellung des Einsatzablauf
22.08.07 9 Tote in Charleston: Untersuchungskommission gibt vorläufige Empfehlungen bekannt.
(ar) Charleston/SC (USA) - "Die Feuerwehr Charleston benutzt veraltete Taktiken und betagte Ausrüstung, die grundlegenden Änderungen unterzogen werden müssen, um allgemein anerkannte Standards zu erreichen
". So zumindest die Aussage der Untersuchungskommission.
Eine unabhängige Untersuchungskommission aus Experten im Brandschutz stellte die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen basierend auf den Abläufen des Einsatzes im Sofa Super Store dar, bei dem 9 FA ums Leben kamen (wir berichteten).
U.a. beinhaltet die Liste der Verbesserungen mangelhafte Ausrückungsstärken, ungenügende Umsetzung von Sicherheitsvorschriften und das Versäumnis, moderne, national anerkannte Techniken und Taktiken umzusetzen.
Die Kommission will weitergehende Ergebnisse ihrer Untersuchung und weiterführende Ergebnisse zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben. Die bereits festgestellten Mängel waren jedoch derart gravierend, dass sie schnellstmöglich behoben werden müssten. Hinzu kommt, dass viele Empfehlungen sehr schnell und mit wenig Aufwand umzusetzen wären, teilte ein Mitglied der Kommission mit.
Auch die Politik unterstützt dieses Vorhaben und ist gewillt, benötigte Gelder unkompliziert bereitzustellen.
Laut der Kommission wurde die Ausrüstung der Feuerwehr nicht veränderten Bauweisen und der weitläufigen Verwendung von Materialien angepasst, welche Feuer heißer und schneller brennen lassen. Daher wären die Sicherheitsreserven sehr eng gewesen.
Auch personelle Veränderungen in der Führung der Feuerwehr sind nach Bekanntgabe der vorläufigen Untersuchungsergebnisse zumindest nicht unwahrscheinlich.
Die Empfehlungen:
Personal
- Schaffung drei neuer Stellen: Safety officer (Abteilungsleiter Sicherheit), Führungsassistent für den Einsatzleiter und Pressesprecher.
- Besetzung der Leitstelle mit zwei Personen rund um die Uhr.
- Alle Löschfahrzeuge mit mindestens drei FA besetzen; Ziel sollen mindestens vier FA sein.
- Führung und Atemschutzüberwachung: Beachtung nationaler Standards und Verwendung einer formellen Führungsstruktur bei allen Einsätzen.
- Verwendung einer Führungskraft zur Beachtung von Sicherheitsgrundsätzen (AL Sicherheit).
- Umsetzung eines Systems um alle Angehörigen von städtischen Behörden an Einsatzstellen zu kontrollieren und überwachen.
Sicherheit:
- Sicherstellen, dass FA vollständige PSA tragen (inkl. PA) und auf der Anfahrt Sicherheitsgurte anlegen. Befolgung nationaler Standards, nach denen ein Sicherheitstrupp aus 2 FA für jeden Trupp innerhalb des Gebäudes werden muss (two in – two out).
- Sicherheitsmaßnahmen auch gegenüber FA durchsetzen, die keinen Dienst haben und von sich aus zu Einsätzen ausrücken.
Ausbildung:
- Ausbildung aller Führungskräfte in Führungsgrundsätzen und Sicherheitsmanagement.
- Mindest-Ausbildungsstandards für neue Feuerwehrmann-Anwärter erhöhen.
Kommunikation
- Erweiterung der AAO zu Gebäudebränden, damit mehr Einheiten und Führungskräfte bereits im ersten Alarm anfahren.
- Einrichtung eines RIT bestehend aus einem LF vor Ort, um verunfallte FA retten zu können.
- Minimierung von kryptischen Zahlencodes im Funkverkehr zu Gunsten von Klartext, den alle verstehen können.
Ausrüstung.
- Verwendung von Schlauchleitungen mit größerem Durchmesser zur effektiveren Brandbekämpfung. Beschränkung der Verwendung von (Hochdruck-) Schnellangriffsleitungen, die bisher als Erstangriffsleitung bei vielen Bränden dienten.
25. Mai 2008 - Abschlussbericht der Unfallkommision
Die Unfallkomission gab ihren Abschlussbericht zum Unfall im Sofa Super Store bekannt. Die wichtigsten Erkenntnisse sind nachfolgend aufgelistet:
Der 272 Seiten umfassende, sehr detaillierte Bericht der städtischen Untersuchungskommission, die aus externen Experten besteht, stellt eine ganzheitliche Aufarbeitung des tragischen Todes von 9 FA am 18. Juni 2007 dar.
Er enthält neben eingehender Schilderung der kalten Lage auch einen detailierten Einsatzablauf und viele Anhänge mit Informationen wie z.B. einer vollständigen Abschrift des gesamten Funkverkehrs während des Einsatzes, von der Notrufannahme angefangen.
Ursache des Brandes waren wohl unachtsam entsorgte Zigarettenkippen, die an der Außenwand des Gebäudes, eines Möbelhauses mit mehreren Nebengebäuden, gelagerte Möbel und Müll entzündeten und schließlich zu einem Brand führten, der nach Berechnungen des NIST eine Intensität von 50 bis 125 MW (!) hatte. Das Gebäude war sehr komplex, da es durch stetige An- und Umbauten immer mehr erweitert worden war und keine Brandschutzmauern oder Sprinkler vorhanden waren. Dazu kommt die immense Fläche, die das Gebäude einnahm, von über 4700 m².
Der Brand breitete sich dann auf Anbauten an das eigentliche Haus aus, für die es keine Baugenehmigungen gegeben hatte. Durch diese und weitere Anbauten waren aus ursprünglich einzeln stehenden Gebäuden, die alle für sich auch nicht gesprinklert sein mussten nach den geltenden Bauvorschriften, ein großer Komplex zusammenhängenden umbauten Raumes geworden, der eigentlich eine automatische Sprinkleranlage haben müssen. Die Anbauten waren auch in nicht feuerbeständiger Bauweise ausgeführt („F0“) und boten somit wenig bis keinen Feuerwiderstand. Davon ab waren alle Ausgänge bis auf den Haupteingang verschlossen, blockiert oder durch die Umbauarbeiten unbrauchbar gemacht worden. Dazu kommt noch, dass unerlaubter Weise größere Mengen an Gefahrstoffen (Lacke, Farben, Verdünner etc.) gelagert wurden, welche in Kombination mit der an sich schon hohen betriebsspezifischen Brandlast (Möbel, Kissen, Polsterungen etc.) wohl zu der zügigen Brandausbreitung beitrugen.
Der Brand breitete sich dann weiter auf den Hauptausstellungsraum, die angrenzenden Ausstellungsräume und das rückwärtig gelegene Lagerhaus aus.
Als Kräfte zuerst vorgingen, war innerhalb des Gebäudes noch kein Rauch zu sehen. So wurde neben einem im Außenangriff vorgenommenen Schnellangriffsrohr auch Rohre in durch das Gebäude an den auf der Rückseite gelegenen Brandherd vorgenommen, welche jedoch durch mangelhafte Löschwasseversorgung erst mit Verzögerung eingesetzt werden konnten.
Innerhalb nur weniger (ca. 5 min) setzte jedoch eine massive Verrauchung des Hauptausstellungsraumes ein, welche darauf zurückzuführen ist, dass sich davor Rauch in den Hohlräumen über den abgehängten Decken angesammelt hatte und als dieses Volumen gefüllt war, Rauch quasi „schlagartig“ den Raum füllte. Parallel nahm auch die Temperatur innerhalb des Gebäudes zu, was sich durch eine unter der Decke angesammelte Heißgasschicht erklären lässt.
Innerhalb weiterer ca. 5 min änderten sich die scheinbar die Bedingungen innerhalb des Gebäudes derart zum negativen, dass alle dort eingesetzten FA ihre Schlauchleitungen verließen und versuchten, Ausgänge zu erreichen und sich ins Freie zu retten. Ab dann wurden von den in Not geratenen FA auch Funksprüche abgesetzt, die jedoch draußen nicht aufgenommen wurden.
Ursache für diese dramatische Verschlechterung der Lage könnte ein Teileinsturz der Decke im hinteren Bereich des Gebäudes sein, wodurch große Mengen an überhitzten Gasen freigesetzt worden wären, durch welche die FA starker Wärme ausgesetzt worden wären. Auch eine Schnelle Brandausbreitung kann zu diesem Zustand geführt haben. Dies lässt sich abschließend nicht mehr eindeutig feststellen.
Kritischer Punkt im Verlauf des Einsatzes war das Einschlagen der gesamten Fensterfront an der Vorderseite des Gebäudes. Allen Anzeichen und Beweisen nach war der Brand ventilationskontrolliert und somit noch relativ klein im Ausmaß. Als aufgrund der Meldungen von vermissten FA beschlossen wurde, die Fensterfront einzuschlagen, um Rauch abzuführen und die Sichtverhältnisse zu verbessern, wurden dem ventilationskontrollierten Brand Unmengen von Frischluft zugeführt, wodurch dieser brennstoffkontrolliert wurde und innerhalb von 3-4 min sich auf den gesamten Hauptausstellungsraum ausbreitete (Flashover).
Todesursache
Obwohl die Decke des Hauptteils des Gebäudes ca. 20 min nachdem der Laden in Vollbrand stand einstürzte, war dies nicht die Todesursache bei den Opfern. Diese starben entweder an Verbrennungen oder Rauchgasinhalationstraumata, d.h. sie hatten keine Atemluft mehr bzw. war kurz davor keine mehr zu haben und/oder wurden von der Schnellen Brandausbreitung erfasst.
Fehler im Einsatzverlauf
Einsatzführung
- Die Einsatzleitung wurde von später eintreffenden, höheren Führungskräften nie formal übernommen.
- Der etwas später an der Einsatzstelle eintreffende Leiter der Feuerwehr übernahm den Abschnitt „Hinterer Teil des Gebäudes“, während sein Stellvertreter den Abschnitt „Vorderseite des Gebäudes“ führte. Es gab keinen Einsatzleiter, der den gesamt Einsatz geleitet hätte, sondern nur zwei Abschnittsleiter, die ihre Aktivitäten nicht miteinander abstimmten.
- Die Abschnittsleiter waren z.T. persönlich in die Brandbekämpfungsmaßnahmen involviert und konnten somit nicht ihren Überwachungs- und Führungspflichten nachkommen.
- Eine feste Einsatzleitung wurde zu keinem Zeitpunkt eingerichtet, wie es bei einem Einsatz dieser Größe nötig gewesen wäre.
- Es gab keine einheitliche Strategie zur Brandbekämpfung; eine vollständige 360°-Erkundung wurde nicht durchgeführt.
- völliges Fehlen einer Atemschutzüberwachung: 3 FA wurden zuerst als vermisst angenommen, arbeiteten jedoch in einem anderen Abschnitt im Außenangriff; von der Besatzung einer Drehleiter wurde angenommen, dass diese ihre DLK bedient, die im Werfer-Einsatz war; tatsächlich wurde die DLK von dienstfreien Kräften bedient, die zur Einsatzstelle gekommen waren, und die Besatzung befand sich noch im Gebäude. Davon ab waren bei Einstellung des Innenangriffs nicht alle späteren Opfer als vermisst bekannt.
- Erschwert wurde dieser Mangel noch durch den Einsatz dienstfreier Kräfte. Es war üblich, dass dienstfreie Kräfte zu Einsätzen hinzustießen und halfen; manche hatten dazu sogar entsprechenden Funkgeräte und Persönliche Schutzausrüstung zu erhalten. Eigentlich sollten sich diese Kräfte beim Einsatzleiter melden, was jedoch häufig nicht der Fall war. Dies führte v.a. nachdem klar war, dass FA vermisst wurden, zu einem organisatorischen Chaos, da ab dann ganze Einheiten von Freiwilliger Feuerwehr oder angrenzenden Wachen vor Ort auftauchten und helfen wollten.
- Mangelnde Einsatzkommunikation: Der einzige verwendete Funkkanal war überlastet, wodurch wichtige Funkspräche (wie die Notrufe der Opfer) nicht wahrgenommen wurden.
- Ein Schnell-Einsatz-Team war nicht vorhanden, genausowenig wie ein Sicherheitstrupp oder taktische Reserven. Alle ankommenden Einheiten wurden sofort in den Einsatz geworfen, obwohl bei der BF Charleston das dritte LF eigentlich das SET stellen soll bzw. wenn dieses LF in den Einsatz geht, ein anderes LF diese Funktion wahrnehmen soll. Bei diesem Einsatz gab es zu keinem Zeitpunkt ein bereitstehendes RIT.
- Die Wasserversorgung war insgesamt und v.a. für die Löschfahrzeuge, welche die Leitungen im Innenangriff speisten, überaus unzureichend.
- Mangelndes Risikomanagement: In Anbetracht der zur Verfügung stehenden Ressourcen und dem zu Einsatzbeginn auf dem Spiel stehenden Sachwert (Personen galten zu dieser Zeit noch nicht als vermisst), wäre eine defensive Operation (Außenangriff) das Mittel der Wahl gewesen, um das Risiko für die Einsatzkräfte möglichst gering zu halten.
- Der Feuerwehr-Einsatzplan für dieses Objekt war nur sehr vage, enthielt nur grobe Angaben und machte nicht deutlich, wie komplex die Konstruktion des Gebäudes mit seinen verschiedenen An- und Umbauten war. Hier hätte eine bessere Einsatzvorbereitung Abhilfe schaffen können.
- Es gab keinen Safety Officer vor Ort, der einzig und allein auf die Sicherheit der Einsatzkräfte achtet. Diese Einsatzfunktion gab es bis dato auch nicht bei der Feuerwehr Charleston.
Taktik
- Die vorgenommenen Schlauchleitungen waren unzureichend in Anbetracht der Größe des Feuers und der Größe der brennenden Fläche
- Der offensive Innenangriff wurde nicht von vertikaler Ventilation unterstützt
- Die vor Ort befindliche Wärmebildkamera wurde nicht eingesetzt, um eine eventuelle Brandausbreitung hinter den abgehängten Decken zu finden. Evtl. hätte sie später auch den FA helfen können, einen Ausweg zu finden.
- Wichtige Ressourcen wurden auf den Brand im Lagerhaus verschwendet. Als der Brand darauf übergriff, waren sowohl das Lagerhaus selbst als auch das Lagergut so gut wie verloren. Dennoch wurden FA dazu abgestellt, dort Zugänge zu schaffen und Schlauchleitungen für einen Innenangriff vorzunehmen, was so ein taktischer Fehler war.
- Die Signale der Restdruckwarner an den PAs der eingesetzten FA wurden als „Rückzugssignal“ interpretiert, wodurch nur minimale Sicherheitsreserven verblieben, um sich nach Anschlagen des Rückzugswarners in Sicherheit zu bringen. Der Einsatz muss so geplant werden, dass die Einsatzkräfte noch VOR Anschlagen des Restdruckwarners wieder im rauchfreien, sicheren Bereich sind.
- Es kam häufig vor, dass einzelne FA innerhalb des Gebäudes arbeiteten bzw. es zur Trupptrennung kam. Tatsächlich war es sogar Standard, dass einzelne FA in den Innenangriff vorgingen und auch alleine wieder nach draußen gingen, den PA neu bestückten und sich dann neue Aufgaben suchten oder auch anderen Einheiten anschlossen. Die Integrität der einzelnen taktischen Einheiten war nicht gegeben.
Kommunikation
Fehler und Mängeln in der Kommunikation spielten eine wichtige Rolle bei dem Unglück.
- Aufgrund der Verwendung von nur einem Kanal (s.o.) wurden viele Nachrichten entweder gar nicht aufgenommen oder missverstanden. Die wichtigsten nicht aufgenommen Funksprüche waren wie schon erwähnt die Notrufe von FA im Gebäude.
- Viele Befehle wurden an Einheiten auf der Anfahrt über Funk gegeben. Diese waren sehr kurz und vage, wurden nicht wiederholt und stellten somit nicht sicher, dass der Entschluss des zuständigen Führers umgesetzt wurde. Die nach dem Einsatz befragten Gruppenführer sagten aus, dass sie „eine grobe Ahnung“ davon hatten, was ihre Aufgaben und Aufträge waren und entschieden den Großteil ihrer Tätigkeiten aus eigener Einschätzung.
- Technische Möglichkeiten wie die Hinzufügung eines weiteren Kanals oder der Einsatz von mobilen Repeatern für den Einsatzstellenfunk wurden nicht genutzt.
- Keinerlei Rückmeldungen wurden von den Einheiten im Innenangriff gegeben bzw. von den zuständigen Führern eingefordert. Auch wurden keine weiteren Aufträge an diese Einheiten erteilt, nachdem sie einmal im Gebäude waren.
- Auch innerhalb der Trupps im Innenangriff wurden kaum von der Kommunikation über Funk Gebrauch gemacht, obwohl jeder FA mit einem Funkgerät ausgestattet war. Nach Aussagen von FA war dies der Fall, da keine Handmonophone o.ä. verfügbar waren und die Funkgeräte einfach in der Funkgerätetasche mitgeführt und somit oftmals überhört wurde bzw. als unpraktisch zu benutzen empfunden wurde.
- Die Funkgespräche wurden vor Ort nicht extra abgehört, wie es z.B. ein Melder oder Funker in einem ELW tun kann, um Nachrichten wie z.B. Notrufe wahrzunehmen und aus der Vielzahl von Meldungen auszufiltern. Dazu kommt noch, dass das Schlüsselwort für einen Atemschutznotfall „Mayday“, dass sich vom restlichen Funkverkehr abhebt und relativ wahrzunehmen ist, nur ein einziges Mal von den FA in Not benutzt wurde.
- Die Notrufe wurden nur von einer dienstfreien Führungskraft auf einem Handfunkgerät wahrgenommen, welche dann schnellstmöglich zur Einsatzstelle kam und dann den Leiter der Feuerwehr persönlich über die Notfälle informierte.
- Dazu kommt, dass die Notrufe viel zu spät abgesetzt wurden: Alle FA waren bereits in höchster Gefahr, hatten keine Luft mehr oder hatten die Orientierung verloren, als sie Notrufe absetzen. Nur frühzeitig abgesetzte Notrufe bieten die Chance der Rettung des Rufenden.
Technik
- Übliche Praxis bei der Feuerwehr Charleston war es, PA erst bei einem Restdruck von noch 67 % oder weniger des Nenndrucks nachzufüllen. Dazu kann es zu extremen Verkürzungen der zu erwartenden Einsatzzeiten kommen.
- Die vorgenommenen Schlauchleitungen waren nicht ausreichend, um dem entsprechenden Feuer zu begegnen.
- Verzögerungen bei der Inbetriebnahme der Schlauchleitungen ergaben sich daraus, dass ein Maschinisten Probleme hatten, seine Pumpe in Betrieb zu nehmen; die Pumpe war bekannt dafür, dass sie „schwer zu bedienen“ ist.
Mannschaftsstärken
Üblicherweise sind in den USA LFs mit 4 Funktionen zu besetzen (GF, Maschinist, Angriffstrupp). Dies war nominell auch in Charleston der Fall, jedoch fuhren die meisten Einheiten standardmäßig mit nur 3 Funktionen aufgrund von Personalknappheit. Somit besaß kaum eine Einheit vor Ort ihre volle Mannstärke und konnte somit auch nicht mehrere Aufgaben gleichzeitig ausüben.
Einstellung
Generell ist anzumerken, dass auch die grundsätzliche geistige Einstellung der BF Charleston fehlerhaft ist. Sie war unzureichend ausgebildet, ausgerüstet und vorbereitet auf einen Einsatz dieser Komplexität. Die Feuerwehr versuchte, diesen Mangel durch ein gefährlich aggressives Vorgehen und unkoordinierte Aktionen auszugleichen. Dadurch gerieten FA tief in ein Gebäude, ohne die üblichen Sicherheitsvorkehrungen, die eigentlich vorhanden hätten sein müssen, um ihre Sicherheit zu gewährleisten. Diese Einstellung gilt es zu einem sicherheitsbewussteren Verhalten zu ändern.
Empfehlungen
Der Bericht schließt mit Empfehlungen, alle o.g. Fehler entsprechend zu verbessern, um so aus den gemachten Fehlern zu lernen, damit die neun FA nicht umsonst gestorben sind, sondern den Sicherheitsstandard zu verbessern helfen.
Fazit
Zum Abschluss ein Original-Zitat aus dem Unfallbericht, das die Grundaussage dieser Untersuchung sehr gut und extrem(!) deutlich zusammenfasst und ein vernichtendes Urteil fällt:
„The Charleston Fire Department did not have the resources, training,
or leadership that would have been required to conduct an operation of this size
and complexity in the limited time that was available.
”
(Die Feuerwehr Charleston hatte weder die Ressourcen, die Ausbildung noch die Führung, die nötig gewesen wären, um einen Einsatz dieser Größe und Komplexität in der Kürze der vorhandenen Zeit durchführen zu können).
Nur durch derartig schonungslose Aufklärung von Unfällen kann die Sicherheit von Feuerwehrleuten für die Zukunft erhöhten werden, in dem man aus den Fehlern der Vergangenheit lernt und die entsprechenden Schlüsse zieht.
(ar) New York City - Bei einem Brandeinsatz kam es zum Absturz eines FA, der an den dabei zugezogenen Verletzungen später verstarb. Aufgabe des Opfers war es, zu Ventilationszwecken auf das Dach des betroffenen Gebäudes vorzugehen und dort Abluftöffnungen zu schaffen.
Offiziellen Stellungnahmen zufolge kam es zu dem Unfall, als der FA wieder absteigen wollte. Beim Übersteigen von der Dachbrüstung auf die Leiter verfehlte er einen Tritt oder verlor das Gleichgewicht und stürzte ab.
Das gemeldete Feuer bestand nur aus einer starken Rauchentwicklung aufgrund einer unbeaufsichtigt brennenden Zigarette.
Quelle: Firehouse.com
(ar) Savannah/GA (USA) - Beim Brand eines Wohnhauses kam es zu mehreren Zwischenfällen.
Im Einsatzablauf kam es zum Teileinsturz des Gebäudes, wobei eine Veranda einstürzte und kurzzeitig fünf FA unter sich begrub. Diese konnten jedoch schnell gerettet werden; keiner wurde verletzt.
Im weiteren Verlauf des Einsatzes kam es zu einem Unfall: Während der Löscharbeiten stürzte ein FA durch einen Geschossboden; er konnte von weiteren Kräften gerettet werden, zog sich jedoch innere Verletzungen zu.
Quelle: FFCC
(ar) Houston/TX (USA) - Beim Brand eines Wohnhauses verletzten sich drei FA durch Flammeneinwirkung.
Beim Eintreffen der Einheiten am Brandobjekt schlugen Flammen bereist aus dem Dach; dennoch gingen Kräfte in den Innenangriff vor.
Während dem Innenangriff ereignete sich ein Phänomen der schnellen Brandausbreitung, wahrscheinlich ein Flashover, durch das sich die drei FA Verbrennungen 1. und 2. Grades an den Armen und Rücken zu zogen.
Die Opfer setzten einen MAYDAY ab und wurden von weiteren Kräften gerettet. Alle Verletzten mussten stationär behandelt werden.
Quelle: FFCC
(ar) - Contra Costa/CA (USA) - Beim Brand eines Wohnhauses verstarben aufgrund eines Phänomens der schnellen Brandausbreitung zwei FA, die sich im Innenangriff befanden.
Beim Eintreffen der Einheit am Brandobjekt wurden zwei ältere Personen sicher vermisst. Daher gingen die beiden FA zum Innenangriff in das Wohnhaus vor. Nachdem sie eine der vermissten Personen gefunden hatten, kam es im hinteren Bereich des Gebäudes zu schneller Brandausbreitung, wodurch es zu einem "Feuerball" kam, durch welchen die FA so stark verletzt wurden, dass sie - ebenso wie die beiden anfangs vermissten Bewohner des Hauses - verstarben.
Quellen:
www.firetactics.com/
www.firefightingnews.com/
Update - NIOSH-Bericht
(ar) Contra Costa/CA (USA) – NIOSH hat inzwischen den umfassenden Untersuchungsbericht zu o.g. Unfall veröffentlicht, dessen Zusammenfassung und Empfehlungen zur Verhinderung ähnlicher Unfälle in der Zukunft im Folgenden wiedergegeben werden.
Zusammenfassung der Geschehnisse:
Ein 34 Jahre alter Captain der Berufsfeuerwehr und ein 37 Jahre alter Berufsfeuerwehrmann starben während der primären Suche nach zwei vermissten Bewohnern während eines Wohnhausbrandes. Die beiden Todesopfer waren Teil der ersteintreffenden Einheit, die um 1:50 Uhr den Einsatzort erreichte. Sie nahmen einen schnellen Angriff vor und brachten das im Wohnzimmer sichtbare Feuer schnell unter Kontrolle. Daraufhin forderten sie vertikale Ventilation an, nahmen eine Wärmebildkamera mit sich und gingen erneut in das Gebäude vor um nach den sicher Vermissten zu suchen, diesmal ohne eine Schlauchleitung. Auch ein anderer Trupp betrat das Gebäude ohne Schlauchleitung und durchsuchte den Küchenbereich. Ein Überdrucklüfter wurde an der Eingangstür in Stellung gebracht, um die Sichtverhältnisse für die Suchtrupps zu verbessern. Der Trupp fand eine vermisste Person und war dabei, diese nach draußen zu verbringen, als ein Rollover sich vom Flur bis in das Wohnzimmer ausbreitete.
Weitere Einheiten trafen ein und übernahmen verschiedene Aufgaben vor Ort, bevor ein Battalion Chief eintraf und die Einsatzleitung übernahm. Der EL traf um 2:01 Uhr ein und fragte beim Maschinisten der ersteintreffenden Einheit nach, wo sein Gruppenführer (Opfer Nr. 2) sei. Ein anderer Gruppenführer, der bei der Rettung des Zivilisten aus der Küche geholfen hatte, ging kurz wieder ins Gebäude zurück, um die Brandbekämpfung aufzunehmen. Danach verließ er das Gebäude und benachrichtigte den EL über seine Besorgnis um die beiden Opfer, die um ca. 2:05 Uhr immer noch im Gebäude waren und langsam ans Ende ihres Luftvorrates gelangen mussten. Die Einsatzkräfte suchten nun das Gebäude nach den Opfern ab und fanden sie in einem Zimmer auf der Gebäuderückseite, wo sie von schneller Brandausbreitung übermannt worden waren.
Schlüsselfaktoren in diesem Unfall waren der Fehler der privaten Wachfirma, den Feueralarm unverzüglich an die Feuerwehr zu melden, unzureichende Ausrückestärken, keine ausreichende Lageerkundung und Übergabe der Einsatzleitung, Suchtrupps ohne Schutz einer Schlauchleitung, keine Vornahme von Backup-Schlauchleitungen, mangelhafte Ventilation und mangelhafte Ausbildung in Brandverhalten.
NIOSH kommt zu dem Schluss, dass zur Verhinderung ähnlicher Unfälle in der Zukunft, Feuerwehren folgende Maßnahmen ergreifen sollten:
- Sicherstellen, dass die Alarmierung verbessert wird, um Verzögerungen im Ausrücken von Einheiten zu unterbinden.
- Sicherstellen, dass eine ausreichende Anzahl an Einsatzkräften alarmiert wird, um notwendige Aufgaben erfüllen zu können.
- Sicherstellen, dass Suchtrupps durch Schlauchleitungen mit Wasser am Rohr geschützt werden.
- Sicherstellen, dass Feuerwehrangehörige den Einfluss von Überdruckbelüftung auf das Brandverhalten kennen und dass sie Ventilationstaktiken effektiv anwenden können.
- Entwicklung und Einführung von Standard-Einsatz-Regeln über die Verwendung von Backup-Schlauchleitungen, um den ersten Trupp von den Gefahren eskalierender Brandbedingungen zu schützen.
- Entwicklung und Einführung von Standard-Einsatz-Regeln über die korrekte Ergreifung, Übergabe und Durchführung der Einsatzleitung.
- Sicherstellen, dass Sicherheitstrupps bereit stehen für Feuerwehrangehörige in Notfallsituationen.
- Feuerwehr-übergreifende Ausbildungen einführen, um die Zusammenarbeit mit benachbarten Feuerwehren/Wachen zu verbessern.
- Außerdem sollten die Lehrinhalte der NFPA 1001 “Standard for Fire Fighter Professional Qualifications” und NFPA “1021 Standard for Fire Officer Professional Qualifications” erweitert und verbessert warden hinsichtlich des Verständnisses von Brandverhalten und Branddynamik.
Quelle (mit Fotos): NIOSH-Bericht
(ar) Los Angeles/CA (USA) - Bei der Bekämpfung eines Brandes in einem verlassenen Industriegebäude stürzte ein FA durch das Dach und musste vom SiTr gerettet werden.
Der FA war zusammen mit weiteren Kräften dabei, Abluftöffnungen für die Taktische Ventilation auf dem Dach zu schaffen, als er durch ein Loch im Dach stürzte, evtl. aufgrund der geringen Sichtweite infolge des austretenden Rauches. Vor Ort befindliche Kräfte retteten zusammen mit dem entsandten Sicherheitstrupp das Opfer.
Der Verunglückte zog sich Verbrennungen zweiten und dritten Grades an Gesicht, Nacken und Händen zu und musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden.
Quelle: firehouse.com
(ar) Noonday/TX (USA) - Beim Brand eines Wohngebäudes starben zwei FA, zwei weitere wurden bei der folgenden Rettungsaktion leicht verletzt und erlitten Hitzeerschöpfung sowie Rauchgasvergiftungen.
Die Kommunikation mit dem getöteten Trupp brach unmittelbar nach Betreten des Gebäudes ab. Als der Trupp länger als erwartet im Gebäude verblieb, wurde der Sicherheitstrupp aktiviert. Dieser SiTr rettet den einen FA des verunfallten Trupps, zur Rettung des anderen FA wurde ein weiterer Trupp eingesetzt.
Die geretteten FA verstarben auf dem Weg ins Krankenhaus. Kurz nach der Rettung der FA stürzte das Dach des Gebäudes ein.
Quelle:
FFCC I,
FFCC II
UPDATE vom 10. Juli 2009
Der detailierte Unfallbericht des NIOSH-FFFIP zu o.g. Unfall wurde inzwischen veröffentlicht. Nachfolgend eine Zusammenfassung der Erkenntnisse der Unfalluntersuchung.
Ein 19-jähriger Feuerwehrmann und ein 42-jähriger Captain der gleichen Feuerwehr, die zur Unterstützung einer anderen Feuerwehr zu einem Wohnhausbrand alarmiert worden waren, wurden tödlich verletzt.
Um 01:36 Uhr wurde der Wohnhausbrand gemeldet und entsprechend erste Kräfte alarmiert. Nachdem klar war, dass dies ein aktives Feuer war, erhöhte der Einsatzleiter noch auf der Anfahrt die Alarmstufe und ließ zwei Nachbarfeuerwehr alarmieren.
Um 01:51 Uhr ging der erste Trupp zur Brandbekämpfung vor und nahm Flammen im Foyer wahr.
Um 02:13 Uhr wies der erste Trupp seinen Ablösetrupp (die Opfer) ein und teilte ihm mit, wo noch einige Brandnester zu bekämpfen seien und dass leichte Verrauchung vorhanden wäre.
Um 02:16 Uhr befahl der Einsatzleiter zu ventilieren, und es wurde horizontale und vertikale Ventilation eingeleitet, wobei auch ein motorgetriebener Lüfter eingesetzt wurde. Jedoch trat nur wenig Rauch aus dem Gebäude aus. Minuten später trat dichter schwarzer Rauch aus der Eingangstür aus und übertraf dabei die Leistung des Überdrucklüfters. Daraufhin versuchte der EL mehrmals den Trupp im Innenangriff über Funk zu erreichen, war jedoch erfolglos. Daraufhin wies der EL den SiTr an, sich bereit zu machen (die SiTr-Mitglieder waren derzeit nicht bereit und nahmen andere Aufgaben wahr).
Ungefähr 21 Minuten, nachdem der Trupp das Gebäude betreten hatte, wurde ein Evakuierungssignal gegeben. Ein SiTr aus 3 Mann ging ins Gebäude vor und konnte einen der Vermissten auch lokalisieren, jedoch nicht völlig befreien, da sich das Opfer nach ca. 1 m an etwas verfing. Schließlich waren mehrere SiTr nötig, um beide Opfer zu retten.
Um 02:37 Uhr wurde das erste Opfer ins Freie gebracht, um 02:48 Uhr das zweite. Beide FA erhielten Herz-Lungen-Wiederbelebung und wurden in ein Krankenhaus eingeliefert, wo sie jedoch für tot erklärt wurden. Beide verstarben aufgrund von Rauchgasinhalation und thermischen Verletzungen. Die Opfer wurden beide mit noch angelegten Atemanschlüssen gefunden; ein Opfer hatte noch eine unbekannte Menge Restdruck im Behälter (nicht mehr feststellbar aufgrund von Beschädigungen, die der PA während der Rettung erlitt), die andere Flasche war leer. Es ist unklar, warum die FA nicht auf die Funkrufe des EL reagierten oder sich nicht zurückzogen, als ihr Luftvorrat zur Neige ging. Zumindest der Restdruckalarm eines der Opfer war nach dem Einsatz noch funktionsfähig.
Das NIOSH empfiehlt folgendes, um ähnliche Unfälle in Zukunft zu vermeiden:
Feuerwehr müssen sicherstellen, dass
- alle FA mit einem Funkgerät ausgestattet sind, in Funkdisziplin ausgebildet sind und wissen, wie sie eine Notfallmeldung absetzen.
- der EL vor Einsatz von Trupps eine Risikoabwägung vornimmt und dieses Risikomanagement auch während der gesamten Einsatzdauer aktualisiert.
- eine Atemschutzüberwachung durchgeführt wird
- eine korrekte Ventilation durchgeführt wird um die Bedingungen im Inneren zu verbessern und dass diese mit dem Innenangriff koordiniert werden
- ein SiTr in Bereitschaft steht und jederzeit eingesetzt werden kann sowie dass die Mitglieder des SiTr auch eine entsprechende Ausbildung durchlaufen haben
- regelmäßige Übungen mit benachbarten Feuerwehren stattfinden
Quelle: Offizieller Bericht des NIOSH-FFFIP
(ar) Hall County/GA (USA) - Beim Brand eines Wohnhauses, in dem sich zum Unfallzeitpunkt keine Bewohner aufhielten, brach ein FA durch den hölzernen Boden und fiel in einen Brandraum.
Der Boden war vermutlich durch die Flammen aus dem Keller geschwächt und gab nach, als die FA ihn betraten. Das Opfer fiel ca. 3-4 m tief in einen Kellerraum, in dem der Brand vermutlich seinen Ausgangspunkt hatte. Dort musste sie ca. 5 min ausharren, bis der Sicherheitstrupp, der auf einem zweiten Angriffsweg durch eine Kellertür zur Rettung vorging, das Opfer retten konnte. In der Zwischenzeit versuchten die FA, die mit dem Opfer in den Innenangriff vorgegangen waren, die Flammen um das Opfer herum von oberhalb der Position des Opfers zu löschen.
Der PA des Opfers blieb die gesamte Zeit funktionsfähig und verhinderte damit Verbrennungen der Atemwege und eine Rauchgasvergiftung. Das Opfer erlitt Verbrennung 2. Grades an 35 % der Körperoberfläche und an 20 % Verbrennungen dritten Grades. Das Opfer war während der gesamten Rettungsaktion bei Bewusstsein, musste im Anschluss jedoch sediert werden, um die Schmerztherapie durchführen zu können.
Quelle:
FFCC
firehouse.com
(ar) Parkside/PA (USA) - Beim Brand eines Wohnhauses wurden mindestens 2 FA schwer verletzt, als eine Decke teilweise auf sie herunter stürzte.
Beim Eintreffen der Kräfte waren beim Objekt starke Flammenwirkungen zu beobachten. Während sich die Kräfte im Innenangriff befanden, stürzte ein Teil der Decke des Erdgeschoss herab und verletzte 2 FA schwer. Ein dritter FA erlitt Rauchverletzungen. Die beiden von der Decke eingeschlossenen FA erlitten auch schwere Verbrennung, z.T. bis zu 60 Prozent der Körperoberfläche mit Verbrennungen 1. und 2. Grades, und mehrere Frakturen.
Der eine FA wurde innerhalb von Minuten gerettet; für die Rettung des zweiten FA wurden 15 Minuten benötigt. Beide FA mussten in Krankenhäuser eingeliefert werden.
Quelle: FFCC
(ar) New York City/NY (USA). Beim Brand des am Ground Zero befindlichen ehemaligen Gebäudes der Deutschen Bank, das am 9.11.2001 stark beschädigt wurde, starben zwei FA des FDNY.
Das Gebäude wird zur Zeit abgerissen und nicht mehr benutzt; ob zum Zeitpunkt des Brandes Bauarbeiter im Gebäude waren, ist unbekannt.
Die FA verloren in dem laut Quellen "Labyrinth-artigen" Resten des Hochhauses im 13. OG offenbar die Orientierung, hatten schließlich keine Atemluft mehr und zogen sich Rauchgasvergiftungen zu. Die beiden Opfer wurden mit Herzstillstand in ein Krankenhaus eingeliefert, wo sie ihren Verletzungen erlagen.
Hinzu kommt, dass eine Steigleitung, die nach örtlichem Recht zwingend vorgeschrieben war, nicht funktionierte, weshalb konventionell Schläuche verlegt werden mussten.
Bis der Brand schließlich gelöscht war wurden insgesamt 115 FA verletzt.
Quellen: Newsletter USFA, FFCC
Update vom 27.06.2009
(ar) Zwei Jahre nach diesem Unfall, in denen es sowohl eine städtische Untersuchung der Todesfälle und auch polizeiliche Ermittlungen dazu gab, wurden vom Fire Department New York City nun sieben Führungskräfte disziplinarrechtlich für Fehler belangt, die zum Tod zweier FA führten.
Diese Disziplinarmaßnahmen stellen nun den Schlusspunkt der Aufarbeitung dieses Unfalles dar, in dessen Anschluss es vielfache gegenseitige Schuldzuweisungen unterschiedlicher Stellen gegeben hatte.
Die o. g. Fehler, die zum Tod der FA führten, sind laut dem FDNY nicht im Einsatz selbst zu suchen, sondern in der Einsatzvorbereitung: Regelmäßige Inspektionen durch die Feuerwehr, die für derartige bauliche Objekte alle 15 Tage vorgeschrieben sind, wurden länger als ein Jahr nicht durchgeführt, wodurch unter anderem nicht bekannt war, dass die Steigleitungen nicht mehr funktionsfähig waren, was erhebliche Bedeutung beim Unfallablauf besaß. Ein Deputy Chief und ein Captain wurden ihres Kommandos enthoben, da sie diese Inspektionen nicht durchgeführt hatten bzw. nicht dafür gesorgt hatten, dass sie durchgeführt werden.
Drei weitere Deputy Chiefs und zwei Battalion Chiefs wurden disziplinarrechtlich bestraft, da sie ebenfalls die Durchführung der Bau-Inspektionen vernachlässigt hatten.
Den Führungskräften beim Einsatz wurden dafür kritisiert, dass sie überhaupt einen Innenangriff in das im Abbruch befindliche Gebäude befahlen, obwohl es dafür keine Standard-Vorgehensweisen für derartige Lagen beim FDNY gibt.
Quelle: Firehouse.com, Untersuchungsbericht des NIOSH
(ar) Meriden/CT (USA) - Beim Brand eines Wohnhauses verletzten sich zwei FA bei dem Versuch, ohne Schlauchleitung ein brennendes Haus zu betreten, da mehrere Kinder darin eingeschlossen waren.
Als die FA das Haus betraten, ohne den Aufbau einer Schlauchleitung abzuwarten, kam es im 1. OG zu einer Durchzündung, weshalb die FA gezwungen waren, sich durch einen Rettungssprung aus einem Fenster im 2. OG auf das Dach der vorgebauten Veranda zu retten. Dort mussten sie verbleiben, bis eine Schlauchleitung vorgenommen werden konnte, um den Brand zu bekämpfen.
Fünf Kinder unterschiedlichen Alters konnten gerettet werden, ein 2 Jahre altes Kind verstarb leider später an seinen Verletzungen.
Das Betreten von brennenden Gebäuden ohne Schlauchleitung ist gefährlich, wie sich an diesem Beispiel erkennen lässt. Meist ist, wie auch hier zu sehen, nur ein scheinbarer Zeitgewinn möglich, der später mehr als eingebüßt wird.
Die beiden Verletzten FA erlitten Verbrennungen 1. und 2. Grades an verschiedenen Körperstellen. Beiden wurde kurz vorher neue Persönliche Schutzausrüstung ausgehändigt, die wohl schlimmeres verhinderte.
Quelle: FFCC
(ar) Boston/MA (USA) - Beim Brand eines Restaurants wurden durch Schnelle Brandausbreitung 2 FA getötet und 10 weitere z. T. schwer verletzt.
Die FA nahmen ein Rohr im Innenangriff vor. Dann stürzte ein tonnenschweres Bauteil der Klimaanlage durch das Dach löste und eine Form der Schnellen Brandausbreitung aus, durch welche die FA getötet respektive verletzt wurden.
Die Ausbreitung des Brandes in Form eines Backdrafts war möglich, da der Brand schon eine längere Vorbrennzeit von über einer Stunde hatte und durch das herabstürzende Bauteil der Klimaanlage der notwendige Sauerstoff zugeführt wurde.
Der Brandherd war ein Küchenherd bzw. der davon abgehende Ventilationsschacht, der durch eine abgehängte Decke führt. Darin hatte sich scheinbar viel Fett angesammelt, was sich entzündete und längere Zeit unbemerkt brannte. Die produzierten Brandgase sammelten sich ebenso als überfettes Gemisch in der abgehängten Decke an und wurden schließlich entzündet.
Die FA waren durch den Teileinsturz eingeschlossen und hatten aufgrund des dichten Rauchs die Orientierung verloren.
Mayday-Rufe wurden abgesetzt, woraufhin ein RIT aktiviert wurde und in das Gebäude vorging. Dieses Rapid Intervention Team rettete dann die FA aus dem Gebäude.
Die FA wurden nicht durch den Absturz des Klimaanlagen-Bauteils verletzt bzw. getötet, sondern von der anschließenden Schnellen Brandausbreitung (SB).
Quellen: Firetactics.com, Firehouse.com I, Firehouse.com II, Newsletter der USFA
(ar) Sharon Hill/PA (USA) - Beim Brand einer allein stehenden Autowerkstatt kam es zum Einsturz einer Außenwand, wodurch 2 FA verletzt und ein FA getötet wurde.
Der Brand war bereits unter Kontrolle, als die Wand nach außen einstürzte und die FA begrub, die sich dort befanden.
3 FA wurden von den Trümmern begraben, einer war sehr schwer verletzt und erlag später seinen Verletzungen.
Quelle: Firehouse.com
(ar) Washington, D.C. (USA) - Beim Brand eines Reihenhauses zogen sich vier FA z. T. schwere Verbrennungen zu.
Nach ersten Untersuchungen versagten 2 Propan-Tanks, setzten ihren Inhalt frei und nährten somit die Flammen auf der Rückseite des Hauses, wo bereits die hölzerne Veranda brannte.
Anscheinend kam es zu Schneller Brandausbreitung und die Flammen breiteten sich vom EG über den Treppenraum aus, in dem sich die vier FA aufhielten. Dadurch wurde den Verunfallten offensichtlich der Rückweg abgeschnitten.
Die Verunfallten setzten einen Mayday ab und wurden kurz darauf gerettet.
Die Temperaturen der Flammen müssen sehr hoch gewesen sein, da nach Berichten von Feuerwehrsprechern sogar die äußere Schicht der Schlauchleitung der Verunfallten Feuer fing.
Ein FA erlitt Verbrennungen 2. und 3. Grades über 30 % der Körperoberfläche, ein zweiter Verbrennungen 2. Grades. 2 weitere FA erlitten vergleichsweise leichte Verletzungen und konnten inzwischen wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Eine Untersuchungskommission zur Unfallursache und Unfallhergang wurde eingesetzt.
Videoberichte zum Unfall: Video
Fernsehbericht
Quellen: http://www.firefightingnews.com
http://www.feuerwehr-weblog.de
UPDATE vom 10. Juli 2009:
(ar) Der detailierte Unfallbericht des NIOSH-FFFIP zu o.g. Unfall wurde inzwischen veröffentlicht. Nachfolgend eine Zusammenfassung der Erkenntnisse der Unfalluntersuchung.
4 männliche Feuerwehrangehörige im Alter von 23 bis 38 Jahren wurden verletzt, als sie versuchten, die Brandausbreitung innerhalb des Gebäudes in Holzbauweise bei einem Reihenhausbrand zu verhindern. Dazu hielten sie sich im 1. OG auf und führten dort Brandbekämpfung und Suche durch. Plötzlich und unerwartet breitete sich das Feuer die Treppe vom EG hinauf nach oben und an der Außenfassade des Hauses nach oben aus, wodurch die FA kurzzeitig eingeschlossen wurden. Die FA zogen sich über die Treppe zurück ins Freie, wo sie von anderen FA empfangen wurden. Alle vier FA zogen sich Verbrennungen zu.
Das NIOSH empfiehlt folgendes, um ähnliche Unfälle in Zukunft zu vermeiden:
Feuerwehr müssen sicherstellen, dass
• eine umfassende Erkundung durchgeführt wird, einschließlich der Umgebung, um das Risiko zu minimieren, dass FA eingeschlossen werden
• FA besonders trainiert sein müssen, wenn sie oberhalb des Brandherdes ohne Schlauchleitung eingesetzt werden sollen
• dass Ventilation mit dem Innenangriff koordiniert ist
• alle FA nur Dienstkleidung tragen, die einschlägigen Normen und Standards entsprechen
• FA darin ausgebildet sind, sofort einen Notruf (MAYDAY) abzusetzen, und zwar schon wenn sie auch nur geringe Anzeichen für eine Notsituationen erkennen
Berichtigung der Schwere der Verletzungen (vgl. oben):
1 Opfer erlitt Verbrennungen 2. Grades an 2 % seiner Körperoberfläche und Verbrennungen 3. Grades an 21 % seiner Körperoberfläche
1 Opfer erlitt Verbrennungen 2. Grades an 6 % seiner Körperoberfläche
1 Opfer erlitt Verbrennungen 2. Grades an 6,5 % seiner Körperoberfläche
1 Opfer erlitt Verbrennungen 2. Grades an 16 % seiner Körperoberfläche
Quelle:
Untersuchungsbericht des NIOSH
(ar) Wymore/Ne. (USA) - Beim Brand eines Wohnhauses stürzte die Decke eines Raumes ein und begrub einen FA unter sich, der später verstarb.
Das Opfer war mit zwei weiteren AGT zur Brandbekämpfung und Menschenrettung in das Gebäude vorgegangen, weil eine Mutter mit 2 Kindern vermisst wurde. Dabei stürzte die Decke herab und begrub das Opfer unter sich; die beiden anderen FA erlitten nur kleinere Kratzer, konnten dem Verunfallten jedoch aufgrund der Umstände nicht helfen.
Eine Obduktion des Opfers ergab, dass der FA erstickte, da durch das auf ihm lastende Gewicht der Decke ein Atmen nicht mehr möglich war.
Quellen: Firehouse.com,
Newsletter FFCC
(ar) Beaumont/Tx (USA) – Beim Brand eines Wohnhauses kam es während des Innenangriffs zu Schneller Brandausbreitung, wodurch 6 FA zum Teil schwer verletzt wurden.
1 FA zog sich Verbrennungen von ca. 40 % der Körperoberfläche v.a. an Rücken und Unterkörper zu, zum Teil Verbrennungen 3. Grades.
1 weiterer FA erlitt Verbrennungen leichterer Art im Gesicht, 3 weitere FA erlitten leichte Verbrennungen. Ein sechster FA erlitt während der Flucht aus dem Gebäude Verletzungen am Rücken, musste jedoch nicht in ein Krankenhaus eingeliefert werden.
Trotz vollständig getragener Brandbekämpfungsschutzkleidung wurden die FA zum Teil schwer verletzt. Man kann sich vorstellen, wie ein solcher Unfall ohne die Überbekleidung abgelaufen wäre.
Der genaue Grund für das Durchzünden des Wohnhauses ist unbekannt.
Hier finden sie ein Video zum Unfall, aufgenommen kurz nach der Durchzündung.
Quellen: KDFM, FFCC I, FFCC II
(ar) Prince George's County/MD (USA) – Beim Brand eines Wohnkomplexes kam es zu einem Unfall, bei dem 2 FA kleinere Verletzungen erlitten.
Als während der Brandbekämpfung Umgruppierungen der Kräfte vorgenommen wurden, um die Brandausbreitung im Spitzboden zu bekämpfen, wurde ein MAYDAY abgesetzt. Grund dafür war, dass bei dem Versuch, den Spitzboden zu erreichen, Trümmer auf zwei FA fielen, wodurch eine Schlauchleitung frei wurde und begann zu „schlagen“. Dadurch erlitten zwei FA leichte Verletzungen und ihre Atemanschlüsse wurden verschoben bzw. vollständig vom Gesicht entfernt.
Unmittelbar nach Absetzen des Mayday wurden die Verunfallten jedoch bereits von anderen FA ins Freie begleitet, wo sie behandelt und zur Beobachtung ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Sie konnten das Krankenhaus schnell wieder verlassen.
Sehr deutlich an diesem Einsatz lässt sich feststellen, wie vorteilhaft es ist, eine MAYDAY-Meldung bereits unmittelbar nach dem Auftreten von „kleineren“ Problemen abzusetzen und nicht erst zu warten, bis sich die Lage verschlimmert hat. Abbestellen kann man die Reaktion darauf immer noch, falls man sich selbst helfen kann oder die Situation nicht so schlimm ist, wie gedacht.
Quelle: Firehouse.com