- Gebäudeeinsturz - 2 getötete und 2 verletzte FA
(ar) Noonday/TX (USA) - Beim Brand eines Wohngebäudes starben zwei FA, zwei weitere wurden bei der folgenden Rettungsaktion leicht verletzt und erlitten Hitzeerschöpfung sowie Rauchgasvergiftungen.
Die Kommunikation mit dem getöteten Trupp brach unmittelbar nach Betreten des Gebäudes ab. Als der Trupp länger als erwartet im Gebäude verblieb, wurde der Sicherheitstrupp aktiviert. Dieser SiTr rettet den einen FA des verunfallten Trupps, zur Rettung des anderen FA wurde ein weiterer Trupp eingesetzt.
Die geretteten FA verstarben auf dem Weg ins Krankenhaus. Kurz nach der Rettung der FA stürzte das Dach des Gebäudes ein.
UPDATE vom 10. Juli 2009
Der detailierte Unfallbericht des NIOSH-FFFIP zu o.g. Unfall wurde inzwischen veröffentlicht. Nachfolgend eine Zusammenfassung der Erkenntnisse der Unfalluntersuchung.
Ein 19-jähriger Feuerwehrmann und ein 42-jähriger Captain der gleichen Feuerwehr, die zur Unterstützung einer anderen Feuerwehr zu einem Wohnhausbrand alarmiert worden waren, wurden tödlich verletzt.
Um 01:36 Uhr wurde der Wohnhausbrand gemeldet und entsprechend erste Kräfte alarmiert. Nachdem klar war, dass dies ein aktives Feuer war, erhöhte der Einsatzleiter noch auf der Anfahrt die Alarmstufe und ließ zwei Nachbarfeuerwehr alarmieren.
Um 01:51 Uhr ging der erste Trupp zur Brandbekämpfung vor und nahm Flammen im Foyer wahr.
Um 02:13 Uhr wies der erste Trupp seinen Ablösetrupp (die Opfer) ein und teilte ihm mit, wo noch einige Brandnester zu bekämpfen seien und dass leichte Verrauchung vorhanden wäre.
Um 02:16 Uhr befahl der Einsatzleiter zu ventilieren, und es wurde horizontale und vertikale Ventilation eingeleitet, wobei auch ein motorgetriebener Lüfter eingesetzt wurde. Jedoch trat nur wenig Rauch aus dem Gebäude aus. Minuten später trat dichter schwarzer Rauch aus der Eingangstür aus und übertraf dabei die Leistung des Überdrucklüfters. Daraufhin versuchte der EL mehrmals den Trupp im Innenangriff über Funk zu erreichen, war jedoch erfolglos. Daraufhin wies der EL den SiTr an, sich bereit zu machen (die SiTr-Mitglieder waren derzeit nicht bereit und nahmen andere Aufgaben wahr).
Ungefähr 21 Minuten, nachdem der Trupp das Gebäude betreten hatte, wurde ein Evakuierungssignal gegeben. Ein SiTr aus 3 Mann ging ins Gebäude vor und konnte einen der Vermissten auch lokalisieren, jedoch nicht völlig befreien, da sich das Opfer nach ca. 1 m an etwas verfing. Schließlich waren mehrere SiTr nötig, um beide Opfer zu retten.
Um 02:37 Uhr wurde das erste Opfer ins Freie gebracht, um 02:48 Uhr das zweite. Beide FA erhielten Herz-Lungen-Wiederbelebung und wurden in ein Krankenhaus eingeliefert, wo sie jedoch für tot erklärt wurden. Beide verstarben aufgrund von Rauchgasinhalation und thermischen Verletzungen. Die Opfer wurden beide mit noch angelegten Atemanschlüssen gefunden; ein Opfer hatte noch eine unbekannte Menge Restdruck im Behälter (nicht mehr feststellbar aufgrund von Beschädigungen, die der PA während der Rettung erlitt), die andere Flasche war leer. Es ist unklar, warum die FA nicht auf die Funkrufe des EL reagierten oder sich nicht zurückzogen, als ihr Luftvorrat zur Neige ging. Zumindest der Restdruckalarm eines der Opfer war nach dem Einsatz noch funktionsfähig.
Das NIOSH empfiehlt folgendes, um ähnliche Unfälle in Zukunft zu vermeiden:
Feuerwehr müssen sicherstellen, dass
- alle FA mit einem Funkgerät ausgestattet sind, in Funkdisziplin ausgebildet sind und wissen, wie sie eine Notfallmeldung absetzen.
- der EL vor Einsatz von Trupps eine Risikoabwägung vornimmt und dieses Risikomanagement auch während der gesamten Einsatzdauer aktualisiert.
- eine Atemschutzüberwachung durchgeführt wird
- eine korrekte Ventilation durchgeführt wird um die Bedingungen im Inneren zu verbessern und dass diese mit dem Innenangriff koordiniert werden
- ein SiTr in Bereitschaft steht und jederzeit eingesetzt werden kann sowie dass die Mitglieder des SiTr auch eine entsprechende Ausbildung durchlaufen haben
- regelmäßige Übungen mit benachbarten Feuerwehren stattfinden