Unfälle in
Europa
im Jahr 2012
(3 getötete und mindestens 178 verletzte FA)
Hinweis: in der Statistik sind auch Unfälle enthalten die bisher nicht veröffentlicht wurden. Daher kann es vorkommen, dass die Gesamtzahl der betroffenen FA die Summe der in den Berichten erwähnten übersteigt.
(gz) Landeck (Österreich). Exakt um 20:23 Uhr wurde in Landeck Feueralarm ausgelöst. Die Feuerwehr
Landeck fuhr mit 11 Fahrzeugen und 68 Mann zum Einsatz "Wohnungsbrand im 3. Stock". Bereits bei der Anfahrt zeigte sich, dass die Wohnung in Vollbrand stand und das Feuer bereits auf die darüberliegende Wohnung über den Balkon übergreift. Während die Drehleiter mit den anderen Fahrzeugen in Stellungs gebracht wurde, wurde eine zweite Drehleiter über die Leitstelle Tirol zur
Menschenrettung angefordert. Die ausgerüsteten Atemschutztrupps drangen über das Stiegenhaus auf der Ostseite des Gebäudes zur Menschrettung und zum Löscheinsatz ein und die Mannschaft der Drehleiter kümmerte sich auf der Westseite um die Eingeschlossenen im vierten und fünften Stockwerk bzw. den weiteren Löscheinsatz. Die alarmierte Drehleiter der FF Imst (mit TLF und Pumpe) übernahm nach dem Eintreffen zur Unterstützung mit 16 Mann die Menschenrettung der eingeschlossenen Personen auf der Ostseite. Einige Personen konnten nur mit Hilfe von Fluchtmasken gerettet und über das Stiegenhaus bzw. die Drehleiter in Sicherheit gebracht werden. Zum letzten Einschlossenen, der in der Wohnung über dem Brandherd wohnte, wurde über das Mobiltelefon seines Sohnes Kontakt gehalten. Die Feuerwehr gab über das Telefon erste Anweisungen bzw. versuchte ihn zu beruhigen. Aufgrund der großen Hitze und der starken Rauchentwicklung konnte er erst nach einiger Zeit mit Hilfe einer "Fluchtmaske" von einem Atemschutztrupp gerettet werden. Nach ca. einer halben Stunde konnte davon ausgegangen werden, dass alle Bewohner in den darüberliegenden Wohnungen in Sicherheit waren. Insgesamt waren 19 Atemschutztrupps (zu je drei Mann) im Einsatz. Das Haus wurde nach dem Brand aufgrund der Beschädigungen an der Elektrik und dem fehlenden - durch das Feuer zerstörte - Geländer im Stiegenhaus gesperrt.
Das Feuer entwickelte sich auch auf das Stiegenhaus und ein Feuerwehrmann erlitt aufgrund der großen Hitzeentwicklung trotz der Schutzausrüstung leichte Verbrennungen. Er wurde vom Roten Kreuz Landeck in das Krankenhaus Zams gebracht.
Vermutungen des Kommandanten:
Es wurden ältere Schutzjacken (PU mit Nomexgewebe) getragen. Ein Problem könnten die Nahtstellen an den Ärmeln gewesen sein. Die PU-Schicht wurde zerstört, das innere Nomexgewebe hätte jedoch standgehalten. Aber: Bei den Nahtstellen vom Torso zum Ärmel sind diese aufgegangen und haben die Hitzestrahlung durchgelassen. Noch schlimmere Verbrennung hat vermutlich der - unter der Jacke getragene - Einsatzoverall verhindert. Dieser hat der Hitze standgehalten. Mit dem Umstellungsprozess auf die neuen Schutzjacken hat die Feuerwehr Landeck im November 2011 begonnen.
Quelle: Feuerwehr Landeck
(bl) Groß-Zimmern (Hessen). Beim Eintreffen der ersten Fahrzeuge wurde eine Rauchentwicklung festgestellt, eine Person rief an einem Fenster im Dachgeschoss um Hilfe – hinter ihr war ein leichter Feuerschein wahrnehmbar. Der Angriffstrupp ging über den Treppenraum vor und wollte die Rettung über eine DLK einleiten. Da sich das Fenster nicht problemlos öffnen ließ, die Drehleiter noch nicht in Stellung war und die Person kollabierte, entschied sich der Trupp für eine Sofortrettung über den Treppenraum. Hierzu musste die Person am Brandherd vorbeigeführt werden. Ein Mitglied aus dem Angriffstrupp löste auf halber Wegstrecke seinen Lungenautomaten und versorgte die Patienten für einen Moment mit frischer Luft. Die junge Frau kam wieder zu sich und konnte die Rettung wesentlich erleichtern. Während der Luftversorgung inhalierte der Retter Rauch und erlitt eine leichte Rauchvergiftung. Die Patientin wurde mit einer starken Rauchgasintoxikation unter notärztlicher Begleitung in das Druckkammerzentrum Wiesbaden gebracht.
Quelle: Feuerwehr Groß-Zimmern
(tk/reb) Bad Harzburg (Niedersachsen). Zu einem Brandeinsatz wurde die Feuerwehr Bad Harzburg um 06:23 Uhr alarmiert. Bei diesem Großfeuer wurden insgesamt neun Menschen aus dem lichterloh brennenden Gebäude, die zum Großteil unter akuter Lebensgefahr schwebten, von der Feuerwehr gerettet.
Bei dem Brandobjekt handelte es sich um ein Gebäude aus den Anfangsjahren des 20. Jahrhunderts, das aus 2 Vollgeschossen sowie ausgebautem Dach- und Spitzboden bestand. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte standen bereits mehrere Personen an den Fenstern und auf den Dachflächen. Die Menschenrettung erfolgte über Drehleitern und tragbare Leitern. Bereits zu Einsatzbeginn war ein Vorgehen über den Treppenraum ins Obergeschoss nicht mehr möglich. Ein FA wurde durch herabfallende Trümmerteile leicht an der Schulter verletzt. 4 verletzte Bewohner wurden ins Krankenhaus eingeliefert.
Die Feuerwehr Bad Harzburg hat den Einsatz analysiert und in einem Abschlussbericht zusammengefasst.
Quelle: Feuerwehr Bad Harzburg
(ks) Hamburg. Dramatische Szenen bei einem Brand in einem Reihenhaus in Hamburg-Öjendorf: Eine Wohnung im Obergeschoss des Gebäudes war aus bislang ungeklärter Ursache in Brand geraten, die Bewohnerin stand auf dem Balkon. Feuerwehrleute wollten sie vom Balkon holen – doch die offenbar verwirrte Frau wollte sich nicht helfen lassen. Aufgrund der extremen Hitze, die bereits die Ausrüstung und die Schutzkleidung der Helfer beschädigte, mussten sie die Frau vom Balkon auf einen Sprungretter stoßen und konnten sich dann selbst in Sicherheit bringen.
Die Frau wurde leicht verletzt, doch zwei Feuerwehrleute erlitten schwerere Brandverletzungen und mussten in eine Spezialklinik gebracht werden. Die betroffene Wohnung brannte vollständig aus und auch die Wohnung im Untergeschoss wurde durch Hitze, Rauch und Löschwasser in Mitleidenschaft gezogen.
Der Bewohner dieser Wohnung wurde durch Nachbarn gewarnt und konnte sich ins Freie retten. Er habe die Behörden schon mehrfach darauf aufmerksam gemacht, dass die Frau in der Wohnung über ihm verwirrt sei, so der Mann noch während des Löscheinsatzes.
Quelle: Vielen Dank an www.citynewstv.de
Ein Bericht zu diesem Einsatz von der Feuerwehr Hamburg (Seite 16 und 17): Löschblatt Ausgabe 48 - Feuerwehr Hamburg
(bl) Dortmund (NRW). Kurz nach 3:00 Uhr musste die Feuerwehr zu einer brennenden Gartenlaube ausrücken. Als wenige Minuten nach der Alarmierung die ersten Einsatzkräfte eintrafen stand die Gartenlaube bereits im Vollbrand. Durch die zügig eingeleitete Brandbekämpfung konnte ein Übergreifen der Flammen auf weitere Gartenlauben verhindert werden. Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich in dem Gebäude Gasflaschen befinden, wurde der Löschangriff von außen durchgeführt. Als die Eigentümer eintrafen, bestätigten sie dem Einsatzleiter diese Vermutung. Nach ungefähr 20 Minuten, als zwei Feuerwehrleute letzte Flammen unter dem Schutz der massiven Außenwand ablöschten, kam es zu einem Druckgefäßzerknall, durch den die Mauer einstürzte. Ein Feuerwehrmann wurde dabei durch umherfliegende Teile am Bein verletzt, sein Kollege erlitt ein Knalltrauma. Beide wurden von einem Notarzt versorgt und zur weiteren Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht.
Quelle: Pressestelle der Feuerwehr Dortmund
(kd) Waregem (Belgien). Um 4.45 Uhr wurde ein Gebäudebrand gemeldet. Ein Bewohner wurde durch den Brand getötet.
Ein Feuerwehrmann wurde schwer verletzt. Er wurde durch herabfallende Dachziegel getroffen, nachdem eine Außenwand einstürzte. Er wurde nach der Rettung stationär in einer Klinik aufgenommen. Der Feuerwehrmann erlitt Rippenbrüche mit einem Pneumothorax als Folge, zusätzlich verletzte er sich am Fuß und an der Wirbelsäule. Er ist außer Lebensgefahr, leidet jedoch unter Lähmungserscheinungen in den Beinen. Man hofft auf eine Besserung nach dem Abklingen der Schwellung. Der Familienvater ist freiwilliger Feuerwehrmann in Waregem.
Video der VTM Het Nieuws
Wir bedanken uns bei dem VTM-Fotografen Klaas Danneel.
(bl) Berlin (D). Um 01:25 Uhr rückte die Berliner Feuerwehr zum Stichwort „Feuer 3 Staffeln“ aus. Es brannten Einrichtungsstände im ersten Obergeschoss eines Wohnhauses. Es kam zu einem Durchbrand zur darüberliegenden Wohnung. Drei Bewohner des Hauses wurden vor Ort vom Rettungsdienst der Feuerwehr behandelt. Eine Person musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Die Brandbekämpfung gestaltete sich schwierig, da in der Brandwohnung die Belüftungsmöglichkeiten durch Umbauarbeiten und Abdichtmaßnahmen stark eingeschränkt waren. Durch den Umstand, dass die Brandwohnung eine Eckwohnung war, zog der Brandrauch in zwei Hausfluren und den angrenzenden Wohnungen. Ein Feuerwehrmann stürzte durch den aufgenommenen Fußboden in die Brandwohnung. Nach Behandlung durch einen RTW wurde er in ein Krankenhaus gebracht, wo er stationär aufgenommen wurde. Der Brand wurde mit Hilfe von einem C-Strahlrohr und zehn Atemschutzgeräten gelöscht. Insgesamt wurden 25 Wohnungen durch die Feuerwehr kontrolliert.
Quelle: Berliner Feuerwehr - Pressestelle
(bl) Chemnitz (Sachsen). Gegen 0.30 Uhr wurde die Feuerwehr zu einer brennenden Lagerhalle gerufen. Während der Löscharbeiten kam es zu einer Rauchgasdurchzündung. Dabei kam ein 41-jähriger Berufsfeuerwehrmann ums Leben, ein zweiter wurde verletzt.
Für den verstorbenen Kollegen der Berufsfeuerwehr Chemnitz wurde ein Spendenkonto zur Unterstützung der Angehörigen eingerichtet:
- Stadtfeuerwehrverband Chemnitz e.V.
- Kto.-Nr.: 380002116
- BLZ 87096214
- Volksbank Chemnitz
- Kennwort (bitte unbedingt angeben): Dirk Fankhänel
Das Team Atemschutzunfaelle.eu empfindet tiefstes Mitgefühl und trauert mit den Kollegen und Angehörigen. Gerne unterstützen wir den Aufruf zur Spendenaktion.
(tk) Schotten (Hessen). Um 16:04 Uhr wurde die Feuerwehr Schotten zu einem Brandeinsatz alarmiert. Gemeldet wurde der Leitstelle Vogelsberg ein brennendes Haus. Der ersteintreffende ELW 1, konnte wie die anderen Einsatzkräfte "auf Sicht" anfahren und gab sofort ein Großalarm für die Feuerwehr Schotten. Des Weiteren wurde sofort die Drehleiter aus Nidda nachgefordert, da der Dachstuhl bereits in Vollbrand stand. Nach den ersten Erkundungen zeigte sich, dass das erste Wohnhaus in voller Ausdehnung brannte und das benachbarte Haus bereits Feuer gefangen hatte. Zwischen den beiden Häusern stand ein Schuppen und zwei Holzlager in Flammen. Der Angriffstrupp des TLF 16/25 übernahm den ersten Löschangriff und konnte den Brand des zweiten Wohnhauses erfolgreich bekämpfen, noch bevor das Feuer in das Gebäudeinnere eindringen konnte. Hierdurch konnte das zweite Wohnhaus "gerettet" werden. Die Bewohner der Häuser teilten mit, dass direkt in den Flammen noch Gasflaschen stehen. Mit dieser Angabe wurden die Flaschen gezielt vom Angriffstrupp gekühlt und aus dem Gefahrenbereich gebracht.
Während des Innenangriffes kam es zu einem Kurzschluss der Stromzuleitung direkt am Wohnhaus. Ein unter Atemschutz arbeitender Kamerad stand bei der Entstehung des Kurzschlusses in unmittelbarer Nähe. Er wurde vorsorglich in das Kreiskrankenhaus gefahren, wo er über Nacht zur Beobachtung blieb und am nächsten Tag wieder entlassen werden konnte. Die Eingesetzten Trupps trugen, wie es für die FF schotten üblich ist, vollständig angelegt PSA. Einen ausführlichen Bericht und Bilder zum Einsatz der Feuerwehr Schotten finden sich hier.
Quelle: Feuerwehr Schotten
(gz) Neustadtl an der Donau/Amstetten (Österreich). Brand eines Wirtschaftsgebäude eines Bauernhofes. Aus bisher unbekannter Ursache brach der Brand im Dachgeschoß des Gebäudes aus. Beim Eintreffen der ersten Feuerwehren schlugen bereits meterhohe Flammen aus dem Dachstuhl. Unverzüglich wurden 14 Feuerwehren des Bezirk Amstetten zur Brandbekämpfung alarmiert. Unter Einsatz von schwerem Atemschutz konnte durch einen gezielten Innenangriff das Wohngebäude geschützt werden. Über Steig1 Amstetten konnte zusätzlich von außen der Brand rasch unter Kontrolle gebracht werden. Das Wirtschaftsgebäude konnte trotz den Bemühungen der Feuerwehren, im Gegensatz zum Wohnhaus, nicht gehalten werden. Bei den Löscharbeiten wurden 3 Feuerwehrmitglieder leicht verletzt. Zwei von ihnen wurden mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins LKM Amstetten eingelieferte.
Quelle: Pressedienst Bezirksfeuerwehrkommando Amstetten / wax.at
(cl) In dem Haus von 1912 brannte das Dachgeschoss. In einer ersten Phase wurde das Feuer über einen Innenangriff bekämpft. Nachdem das Dachgebälk zusammenzustürzen drohte, wurde der Innenangriff abgebrochen und auf Außenangriff umgestellt. Da das Feuer so aber nicht vollständig gelöscht werden konnte wurde der Innenangriff nach 2 Stunden und eingehender Prüfung der Sicherheit wieder aufgenommen. Zwei Trupps wurden zu Nachlöscharbeiten in das Treppenhaus geschickt. Der wassergebende Trupp war mit Atemschutz (Überdruck mit F1-Helm-Maske-Kombination) ausgestattet, arbeitete aber aufgrund der klaren Verhältnisse und der natürlichen Belüftung durch das durchgebrannte Dach mit abgesetzter Maske. Der zweite Trupp welcher Schlauch nachgab arbeitete ohne Atemschutz.
Die Treppe vom 2. Stock zum Dachgeschoss war ab dem Treppenabsatz durchgebrannt. Von einer Steckleiter aus, die an dem Treppenabsatz angeleitert war, löschte ein Truppmitglied das Feuer. Das zweite Truppmitglied sicherte die Leiter. Plötzlich brach der Treppenabsatz in sich zusammen. Die herabfallenden Teile warfen den untenstehenden Truppenmann mit dem Gesicht nach vorne auf den Boden. Brandglut fiel trotz Nackenschutz und geschlossenem Kragen aber ohne Brandschutzhaube in den Nacken des Feuerwehrmanns und verursachte dort Verbrennungen zweiten Grades. Die herabfallenden Teile schlugen teilweise oben auf die Atemschutzflasche auf und führten zu Prellungen im Hüftbereich (6 Tage krankgeschrieben). Der verschüttete Feuerwehrmann wurde von seinem zweiten Truppmitglied befreit.
Des Weiteren erlitten zwei Kollegen wahrscheinlich mangels Fitness und Erfahrung einen Schwächeanfall, einer unter Atemschutz im Korb der Drehleiter und einer ohne Atemschutz im Außenbereich.
Die Beteiligten waren sich der Gefahren bewusst und würden heute abgesehen von der fehlenden Atemschutzhaube wieder genauso vorgehen.
Quellen: Persönliche Mitteilungen des Kommandanten und des verletzten Feuerwehrmanns
Fotos: L'essentiel
(tk) Braunschweig (Niedersachsen). Ausgedehnter Wohnungsbrand in der Braunschweiger Weststadt – Ein verletzter Feuerwehrbeamter. Gegen 20:20 Uhr gingen zeitgleich mehrere Anrufe in der IRLS Braunschweig/Peine/Wolfenbüttel ein, die einen Wohnungsbrand in einem 5-stöckigen Gebäude in der Braunschweiger Weststadt meldeten. Unklar war anfangs, ob sich auch Personen in der Wohnung befanden. Deshalb alarmierte die IRLS mit dem Stichwort „Feuer, Menschenleben in Gefahr“ den Löschzug der Südwache und den Direktionsdienst der Hauptwache und weitere Rettungsdienstfahrzeuge. Nachdem weitere Anrufe eingingen, die von einem Feuer über mehrere Etagen sprachen, wurde zusätzlich der Löschzug der Hauptwache, drei Rettungswagen, ein Notarzt und der organisatorische Leiter Rettungsdienst zur Einsatzstelle entsandt. Beim Eintreffen der ersten Kräfte schlugen Flammen aus der Wohnungstür und einem Fenster im vierten Obergeschoss. Der erste vorgehende Angriffstrupp musste zunächst einen Vollbrand im Eingangsbereich bekämpfen, um in die Wohnung einzudringen und um dann zum Brandherd in die Küche zu gelangen. Hierbei wurden sie von einem zweiten Atemschutztrupp unterstützt. Durch die starke Brandausbreitung und die davon ausgehende Hitzestrahlung, schmolzen die Lötstellen der im Eingangsbereich verlegten Wasser- und Heizungsleitungen, auch die Eingangstür aus Aluminium schmolz nahezu komplett. Dieses führte dazu dass aus den Wasserleitungen ein Sprühnebel entwich, der teilweise sofort verdampfte. Auch ein Schlauchplatzer der Angriffsleitung im Flur, verursacht durch die scharfen Kanten der geschmolzenen Eingangstür, sorgte für zusätzlichen Wasserdampf. Die Einsatzkleidung des erstvorgehenden Trupps wurde dadurch nass, was sich im weiteren Verlauf der Brandbekämpfung für einen Beamten als Nachteil herausstellte. Um eine weitere Brandausbreitung über die Fassade ins Obergeschoss zu vermeiden, wurde über die DL ein Rohr im Außenangriff vorgenommen. Das mit dem Hinweis, dass das Strahlrohr nicht in das Wohnungsinnere gerichtet wird. Nach Beendigung der Arbeiten des ersten Angriffstruppes, wurde am linken Oberarm eines Kollegen eine Verletzung in Form von Brandblasen festgestellt. Er wurde nach der Sichtung durch den Rettungsdienst in Krankenhaus zu Behandlung gebracht. Dort wurden Verbrühungen zweiten Grades diagnostiziert. Er konnte das Krankenhaus nach der Behandlung wieder verlassen. Der Wohnungsinhaber, der sich vor Eintreffen der Feuerwehr selber retten konnte, musste mit einer Rauchgasverletzung ins Krankenhaus gebracht werden. Zur Brandursache und zur Schadenshöhe können zurzeit noch keine Aussagen getroffen werden.
Quelle: Feuerwehr Braunschweig
(bl) Bramsche (Niedersachsen). Dachstuhlbrand nach Blitzeinschlag in einem Wohnhaus. Während ein Angriffstrupp im Innenangriff mit einem Einreißhaken Brandherde freilegte, nahm ein zweiter Trupp ein C-Schlauchpaket vor. Zwei Atemschutzgeräteträger wurden während der Arbeiten von herabfallendem Brandschutt leicht getroffen. Einer der Feuerwehrmänner wurde von einem Stück Glut im Nacken verletzt. Leider hatte sich während der Arbeiten das Helmtuch vom Helm gelöst. Die darunter getragene Feuerschutzhaube (ältere Bauart, mit kurzem Latz) war nach oben gerutscht. Die unzureichende Schutzausrüstung sorgte folglich für eine freie Hautstelle im Nacken. Der Feuerwehrmann erlitt eine Verbrennung zweiten Grades und musste ambulant im Krankenhaus behandelt werden.
Quelle: Feuerwehr Bramsche
(tk) Offenbach (Hessen). Um 20:13 Uhr des 24.6.2012 erreichten mehrere Notrufe die Leitstelle der Feuerwehr Offenbach. Die Anrufer berichteten über ein Feuer mit starker Rauchentwicklung in einem z. Zt. ungenutzten Gebäude eines ehemaligen Autohauses. Die Leitstelle alarmierte daraufhin den Löschzug der Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr Rumpenheim nach dort. Aufgrund der massiven und weithin sichtbaren Rauchsäule forderte der Zugführer einen weiteren Löschzug nach, woraufhin noch ein Löschzug der BF Frankfurt sowie ein Messfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Bieber alarmiert wurden. Das Feuer im Werkstattgebäude konnte mit einem umfassenden Löschangriff unter Vornahme von 4 Strahlrohren gelöscht werden. Ein Feuerwehrbeamter unter Atemschutz verletzte sich an der
Einsatzstelle. Der Trupp verschaffte sich über ein Fenster zutritt zum Gebäude. Vor dem Fenster befand sich eine von Pflanzen überwucherte ca. 1m tiefe Grube. In diese Grube war der Oberbrandmeister mit dem linken Bein getreten. Er versank bis zur Hüfte in
der Grube. Der angelegte Pressluftatmer verhinderte ein tieferes einstürzen.Der Kollege erlitt eine leichte Wirbelsäulenstauchung. Er
wurde von einem an der Einsatzstelle befindlichen Rettungswagen in das Klinikum verbracht und entsprechend untersucht.
Um 21:30 Uhr war der Brand gelöscht. Die Nachlösch- und Aufräumungsarbeiten dauerten noch bis 22:30 Uhr an.
Bericht und Bilder unter www.feuerwehr-offenbach.de
(tk) Düppenweiler (Saarland). Am Abend des 25.06.2012 löste der Rauchmelder in einem Wohnhaus aus. Drei Bewohner bemerkten den Rauchmelder sofort und konnten das Gebäude rechtzeitig durch den bereits verqualmten Flur nach draußen verlassen und die Feuerwehr alarmieren.
Daraufhin wurden die Löschbezirke Düppenweiler und Honzrath, sowie Rettungsdienstfahrzeuge und die Polizei alarmiert. Im weiteren Einsatzverlauf wurde der Löschbezirk Haustadt nachalarmiert um weitere Atemschutzgeräteträger zur Verfügung zu haben. Das Feuer, welches sich hauptsächlich im Keller ausbreitete, konnte kurz vor einer Durchzündung noch unter Kontrolle gebracht werden. Bei den Löscharbeiten wurden zwei Feuerwehrkameraden, die sich im Innenangriff befanden, durch Verbrühungen an den Beinen verletzt. Die drei Hausbewohner, darunter ein Kleinkind, sowie die beiden Feuerwehrkameraden wurden sicherheitshalber in nahegelegene Krankenhäuser verbracht.
Beamte der Kriminalpolizei begannen bereits gegen Ende der Löscharbeiten mit der Ursachenermittlung. Die genaue Ursache sowie die Schadenhöhe stehen derzeit noch nicht fest.
Einsatzbericht mit Bildern
Quelle: Feuerwehr der Gemeinde Beckingen
(reb) Marktredwitz (Bayern). Da die Wärmeentwicklung in einem Fass mit Schleifschlamm nicht gestoppt werden konnte kam es schließlich zu einer Explosion des Fasses. Ein Fortschreiten der Reaktion in diesem und weiteren Fässern konnte von der Feuerwehr durch Kühlung der Fässer verhindert werden.
Im Laufe der Arbeiten erlitt ein unter CSA eingesetzter FA auf Grund der hohen Außentemperaturen einen leichten Schwächeanfall. Er wurde vom Rettungsdienst versorgt. Ein weiterer FA, der beim Dekonplatz eingesetzt war, erlitt ebenfalls einen Schwächeanfall. Er wurde ebenfalls vom Rettungsdienst erstversorgt und über Nacht stationär behandelt. Folgeschäden sind bei beiden FA nicht zu beklagen.
Quelle: Feuerwehr Marktredwitz
(bl) Osnabrück (Niedersachsen). Kellerbrand in einem Mehrfamilienhaus. In einem als Schutzraum ausgelegten Keller brannte Unrat, der zu einer massiven Rauchentwicklung führte. Der erste Angriffstrupp nahm, mit Hilfe einer Wärmebildkamera, unter absoluter Nullsicht ein C-Rohr vor. Bei den ersten Löschversuchen drang Rauch in den Atemanschluss. Der Trupp brach daraufhin den Innenangriff sofort ab. Vermutlich verschob sich die Überdruckmaske einmalig und ein tiefer Atemzug Rauch wurde inhaliert. Auf dem Rückzugsweg, durch den verwinkelten Keller, trat keine weitere Unregelmäßigkeit auf. Der Kollege wurde mit einem RTW zur ambulanten Behandlung in eine Klinik transportiert. Nach der Untersuchung (Thorax-Röntgen und Blutgasanalyse) konnte der Feuerwehrmann seinen Dienst fortsetzen.
Quelle: Feuerwehr Osnabrück
(gz) Pöttelsdorf (Österreich). Am 18.09.2012 um 15:48 Uhr erfolgte von der LSZ die B1 Alarmierung über einen Brand in der Fa. Vitakorn in Pöttelsdorf. Bereits um 15:54 Uhr wurde von der FF Pöttelsdorf über die LSZ die B2 Alarmierung ausgelöst. Um 16:25 Uhr wurde auf B3 erhöht.
Bei der Fa. Vitakorn wurden in einem 50 Tonnen fassenden Silo 30 Tonnen Bio-Sonnenblumenkerne zum Trocknen eingelagert. Während der Trocknungsphase kam es aus bisher ungeklärter Ursache zu einem Schwelbrand der Sonnenblumenkerne. Der Schwelbrand breitete sich vom 2. bis zum 4. Stock des Silos aus. Aufgrund der schwer zugänglichen Räume, diese waren bereits sehr stark verraucht, wurde versucht, den Brand von außen mittels Löschwasser zu kühlen und um damit eine Ausbreitung zu verhindern. Mehr als 11 ATS-Trupps versuchten während dessen den Brand von Innen zu löschen bzw. auch zu kühlen. Dabei wurde ein ATS-Mann durch einen herabstürzenden Deckenteil verletzt und 1 ATS-Mann erlitt einen Kreislaufkollaps. Beide wurden mit der Rettung in das UKH Eisenstadt eingeliefert. Von außen wurde die Kühlung hauptsächlich durch den Hubsteiger der STF Mattersburg durchgeführt.
Um 18:35 Uhr wurde von OBR Adolf Binder der Behördenleiter Whr. Mag. Klaus Mezgolits verständigt, welcher kurze Zeit später am Einsatzort eintraf. Desweiteren waren auch BR Eduard Feurer und mehrere Mitglieder des Bezirksfeuerkommandos anwesend. Die Einsatzleitung wurde von HBI Adolf Binder jun. besetzt. Der Einsatzleiter wurde von der FF Pöttelsdorf gestellt.
Gegen 17:00 Uhr wurde ein ATS-Mann durch ein herabstürzendes Deckenteil am Kopf getroffen und wurde nach Erstversorgung der Rettung in das UKH Eisenstadt eingeliefert. Um 17:43 Uhr war bereits der 7. ATS Trupp im Einsatz. Um 18:20 Uhr wurde ein weiterer ATS-Mann wegen Kreislaufprobleme mit der Rettung in das UKH Eisenstadt eingeliefert. Um 18:29 Uhr war der 11. ATS Trupp im Einsatz. Um 18.45 Uhr konnte von OBR Adolf Binder "Brand unter Kontrolle bzw. Brand aus" gegeben werden. Bis ca 21.15 Uhr wurden Nachlöscharbeiten bzw. Sicherungsvorkehrungen getroffen. Die Fa. Vitakorn wurde geschlossen und ein weiterer Zutritt ist bis auf Weiteres untersagt. Am 19.09.2012 werden die Brandursachenermittler der Polizei die Brandursache erheben.
Insgesamt standen 7 Feuerwehren mit insgesamt 107 Einsatzkräften + Einsatzkräfte des BFKDO Mattersburg im Einsatz.
Quelle: Bezirksfeuerwehrkommando Mattersburg
(cl) Digne-les-bains (Frankreich). Während der Löscharbeiten in einem Einfamilienhaus kommen ein 35-jähriger und ein 16-jähriger Feuerwehrmann unter Atemschutz nach einem "heftigen thermischen Phänomen" ums Leben. Es war der erste Atemschutzeinsatz des 16-jährigen. Die französische Gesetzgebung ermöglicht das Tragen von schwerem Atemschutz ab dem 16. Lebensjahr.
Quellen: Le Parisien, Französisches Innenministerium
(bl) Wuppertal (NRW). Großbrand in einem ehemaligen Güterbahnhof. Im Außenangriff waren mehrere Angriffstrupp mit Löscharbeiten beschäftigt als die Hauswand einstürzte. Ein Atemschutzgeräteträger konnte nicht mehr rechtzeitig flüchten. Der 26-jährige wurde schwer verletzt. Ein frakturiertes Sprunggelenk wurde noch in der Nacht operiert.
Quelle: Westdeutsche Zeitung, Fotografien von Michael Schad
(gz) Kalsdorf (Österreich). Bei der Brandbekämpfung eines PKW-Brandes wurde ein Hochdruck-Impulslöschgerät eingesetzt. Dabei zog sich ein Atemschutzgeräteträger trotz vollständiger Schutzbekleidung Verbrennung an Hand und Schulter zu.
Medienbericht kleinezeitung.at
Quelle: FF Kalsdorf/Völkl
(wp) Sosnowiec (Polen). Brand in einem alten Mehrfamilienhaus, in der Altstadt von Sosnowiec. Ein Angriffstrupp setzte unter Atemschutz ein C-Rohr (Turbo Spritze) ein. Erst nach dem Einsatz bemerkten die beiden Kollegen ein Taubheitsgefühl in den Händen und ein Unwohlsein. Ursache war vermutlich ein Stromschlag.
Video von tvn24.pl
Quelle: Waldemar Pruss
(gz) Wien (Österreich). Am Samstag, den 15.12.2012 wurde die Wiener Berufsfeuerwehr zu einem Brandmeldeanlagenalarm in das Caritas Pflegehaus St. Barbara gerufen. Das Haus betreut Rund 260 pflegebedürftige Personen. In einem Zwei-Bett-Zimmer der Station 1 im Erdgeschoss hatte ein Rauchmelder gegen 21:25 Alarm ausgelöst. Der 1. Angriffstrupp ging im Zuge der Erkundung mit "Atemschutz in Vorbereitung" (PA am Rücken, Maske am Trageband umgehängt - die BF Wien verwendet 2-Punkt Helm/Maskenkombination) zum betroffenen Zimmer vor. Dabei wurde eine starke Rauchentwicklung festgestellt und der Trupp entschloss sich zu einer dringlichen Menschenrettung einer Person, welche noch im Krankenbett des brennenden Zimmers lag. Diese und weitere 30 Personen auf der betroffen Station wurden in Sicherheit gebracht. Im Zuge dieser akuten Menschenrettung aus dem verrauchten Zimmer kam es zu Rauchgasinhalationen, welche im Krankenhaus untersucht wurden. Glücklicher Weise blieb dieser Zwischenfall ohne weitere gesundheitliche Einschränkungen.
Quelle: BF Wien, Ing. Bruckmüller
(bl) Bingen (Rheinland-Pfalz). Bei einem Wohnhausbrand wurden sechs Bewohner verletzt. Zudem mussten zwei Feuerwehrmänner stationär und ein Feuerwehrmann ambulant behandelt werden. Über die Art der Verletzungen ist nichts genaues bekannt, vermutlich aber Rauchgasvergiftungen.
Quelle: Polizeidirektion Bad Kreuznach, Pressemitteilung der Polizei Rheinland-Pfalz
(gz) Wien (Österreich). Aus bisher unbekannter Ursache war es am Nachmittag des 31. Dezember 2012 in der Kupelwiesergasse in einer Wohnung im 1. Stock zu einem Zimmerbrand gekommen. Nach gewaltsamen Öffnen der Wohnungstüre wurde vom Atemschutztrupp eine ältere weibliche Person in der Wohnung am Boden liegend vorgefunden und unverzüglich aus der Wohnung gerettet und bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes durch Verabreichen von Sauerstoff medizinisch erstversorgt. Unmittelbar nach der Personenrettung wurde der Brand unter Atemschutz gelöscht und das stark verrauchte Stiegenhaus kontrolliert und belüftet. Da von der geretteten Wohnungsinhaberin angegeben wurde, dass sich noch mehrere Personen in der Wohnung befinden, wurde zeitgleich mit der Brandbekämpfung die noch stark verrauchte Wohnung nach weiteren Personen untersucht. Aus bisher ebenfalls unbekannter Ursache löste sich ein Fenstergitter, welches sich als Absturzsicherung bei sogenannten "Französischen Fenstern" befindet, aus der Verankerung, wodurch im Zuge des Einsatzgeschehens ein Feuerwehrmann unter Atemschutz durch dieses Fenster stürzte und mit Verletzungen unbestimmten Grades im Vorgarten des betroffenen Objektes zu liegen kam. Laut erster Rückmeldung von den behandelnden Ärzten, hatte der Kollege "Glück im Unglück", da keine lebensbedrohende Verletzung festgestellt werden konnte.
Nach einer Untersuchung im Krankenhaus, konnte der Kollege dieses am Abend wieder selbständig verlassen.
Quelle: Ing. Bruckmüller Berufsfeuerwehr Wien und fireworld.at