- Schnelle Brandausbreitung – ein getöteter, ein verletzter Feuerwehrmann
(ar) Pine Township/PA (USA) – Zwei FA waren dabei, eine weibliche Person aus dem 1. OG einer brennenden Doppelhaushälfte zu retten, als sich die Bedingungen im Gebäude plötzlich verschlechterten und die beiden eingeschlossen wurden.
Die beiden FA wurden von einem Schnell-Einsatz-Team gerettet und in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Person, welche der Trupp im Begriff war zu retten, verstarb noch an der Einsatzstelle.
Ein FA konnte das Krankenhaus wieder verlassen, der andere erlag nach mehreren Tagen seinen schweren Verbrennungen, die über 75 % seines Körpers betrafen.
Quelle: USFA Newsletter, FFCC Newsletter, Firehouse.com
UPDATE - NIOSH-Bericht
(ar) Pine Township/PA (USA) – NIOSH hat inzwischen den umfassenden Untersuchungsbericht zu o.g. Unfall veröffentlicht, dessen Zusammenfassung und Empfehlungen zur Verhinderung ähnlicher Unfälle in der Zukunft im Folgenden wiedergegeben werden.
Zusammenfassung der Geschehnisse:
Ein 21 Jahre alter freiwilliger Feuerwehrangehöriger (das Todesopfer) und ein 33 Jahre alter Lieutenant wurden bei einem Gebäudebrand verletzt. Die beiden FA versuchten, eine Bewohnerin des brennenden Zweifamilienhauses zu finden und zu retten, als sie aufgrund eines eskalierenden Brandes im 1. OG abgeschnitten wurden. Das Opfer wurde vom Rapid Intervention Team (RIT) gerettet und sowohl das Opfer als auch der verletzte Lieutenant wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Das Opfer befand sich für mehrere Tage in einem kritischen Zustand auf der Verbrennungs-Spezialabteilung, verstarb jedoch schlussendlich an der Schwere der Verbrennungen am 5. März 2008. Die Bewohnerin des Gebäudes konnte nicht gerettet werden. In der Untersuchung dieses Unfalls wurden folgende Schlüsselfaktoren ausgemacht: Mangelhafte Wasserversorgung, Vorgehen der Feuerwehrangehörigen in das brennende Gebäude ohne Wasser am Rohr, nicht ausreichende Ausbildung in defensiven Suchtechniken, Nicht-Verwendung der Wärmebildkamera durch den suchenden Trupp, unzureichende Koordination der Taktischen Ventilation , Erkundungsergebnisse der Führungskraft wurden nicht an die Mannschaft weitergegeben und Lagemeldungen der Trupps im Gebäude wurden nicht an den Einsatzleiter weitergegeben.
NIOSH kommt zu dem Schluss, dass zur Verhinderung ähnlicher Unfälle in der Zukunft, Feuerwehren folgende Maßnahmen ergreifen sollten:
- Vorbereitungen treffen zur Sicherstellung alternative Wasserversorgung in Gebieten, wo im Winter mit zufrierenden Hydranten zu rechnen ist
- Sicherstellen, dass Such- und Rettungstrupps immer durch eine Schlauchleitung mit Wasser am Rohr geschützt sind
- Sicherstellen, dass Feuerwehrangehörige in defensive Suchtechniken ausgebildet sind.
- Sicherstellen, dass FA, die eine Suche im Gebäude vornehmen, eine Wärmebildkamera zur Verfügung haben.
- Sicherstellen, dass Taktische Ventilation mit allen anderen Maßnahmen an der Einsatzstelle koordiniert wird.
- Sicherstellen, dass Vorgehensweisen für einen Mayday entwickelt und angewendet werden.
- Sicherstellen, dass die zuständige Führungskraft eine umfassende Erkundung durchführt (u.a. Art des Gebäudes, Anzahl an Bewohnern im Gebäude etc.) und dazu auch Personen vor Ort befragt, sowie die Weitergabe dieser Informationen an folgende Einheiten bei deren Eintreffen
- Sicherstellen, dass Trupps im Innenangriff Lagemeldungen über die Bedingungen und den Fortschritt ihrer Aufgabe an ihre Führungskraft geben.
- Schriftliche Standard-Einsatz-Regeln für alle wichtigen Prozesse an der Einsatzstelle entwickeln, einführen und anwenden.
Quelle: NIOSH-Bericht