- Rauchexplosion - neun verletzte Kollegen
(ar) Durango/CO (USA) – Bei einem Brand in einer Ladenzeile ereignete sich ca. 1 h nach Eintreffen der Feuerwehr eine Explosion, durch welche 9 FA verletzt wurden.
Die FA befanden sich auf dem Dach des brennenden Restaurants, als sie von Trümmern und der Druckwelle der Explosion getroffen wurden. Sie konnten zügig von weiteren Kräften gerettet werden und wurden alle nur relativ leicht verletzt, wenngleich drei FA stationär behandelt werden mussten.
Die Ursache der Explosion ist unklar; die Feuerwehr vermutet, dass Gas die Explosion ausgelöst haben könnte. Die Ursache des eigentlichen Brandes waren falsch verlegte Abluftleitungen, wodurch sich die Wärme von Backöfen und Grills auf brennbares Material ausbreitete und zum Brand führte.
Video (6. Eintrag, nur mit Internet Explorer benutzbar)
Quelle: http://www.krqe.com/, Firehouse.com
Update: NIOSH-Untersuchung
(ar) Durango/CO (USA) – NIOSH hat inzwischen den umfassenden Untersuchungsbericht zu o.g. Unfall veröffentlicht, dessen Zusammenfassung und Empfehlungen zur Verhinderung ähnlicher Unfälle in der Zukunft im Folgenden wiedergegeben werden. Die Zahl der verletzten FA wurde von 7 auf 9 korrigiert.
Zusammenfassung der Geschehnisse:
Ein Grupppenführer und acht Feuerwehrangehörige wurden bei einer Explosion während des Brandes eines Restaurants verletzt. Um 13:40 Uhr ging die Alarmmeldung ein, dass Rauch und Flammen aus dem Dach eines Gebäudes kommen würden. Um 13:44 traf die Polizei ein und begann die Evakuierung des Restaurants und eines angrenzenden Ladens. Das Restaurant war Teil eines ganzen Straßenzuges von direkt aneinandergebauten Geschäften. Im Laufe der nächsten 25 Minuten trafen 3 Löschfahrzeuge, 2 Drehleitern und 24 Einsatzkräfte ein, einschließlich der später verletzten Kollegen. Ein Trupp betrat des Gebäude und stellte fest, dass im hinteren Bereich mittlere Verrauchung vorhanden war und keine Flammen sichtbar waren. Der Trupp zog sich aus dem Restaurant zurück und betrat den daneben liegenden Laden, um diesen auf Brandausbreitung in der Decke zu überprüfen. Es wurde jedoch nur eine leichte Verrauchung festgestellt. Ein anderer Trupp versuchte, den Laden mit einer Kettensäge zu ventilieren. Dabei wurde festgestellt, dass das Dach an manchen Stelle nachgab, weshalb der Trupp sich auf das Dach des angrenzenden Gebäudes zurückzog, zwei Gebäude vom Restaurant entfernt. Trupps, die in allen drei Gebäuden eingesetzt waren, hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits zurückgezogen. Einsatzkräfte schlossen die Front-Türen zum Restaurant, um nicht zusätzlichen Sauerstoff in das Gebäude zu lassen, aus dem inzwischen grünlich-schwarzer Rauch austrat. Es wurde beobachtet, dass die Front-Scheiben des Restaurants und angrenzenden Ladens vibrierten, als sich die Flammen aus dem Dach des Restaurants verstärkten. Um 14:27 Uhr explodierten das Restaurant und die beiden angrenzenden Gebäude, wodurch Glas, Ziegelsteine und Holz-Trümmer auf die Straße geschleudert wurden. Der Trupp auf dem Dach - zwei Gebäude entfernt - fühlte, wie sich die Frontpartie des Flachdaches um etwa 1,6 m anhob, wodurch ein FA vom Dach geschleudert wurde und vier weiteren FA kurzfristig der Rückweg abgeschnitten wurde; alle diese FA erlitten Verletzungen. Vier weitere FA, die sich etwa 2 m von den Eingangstüren entfernt aufhielten, wurden von herumfliegenden Trümmern verletzt. Zu den Schlüsselfaktoren dieses Unfalls gehören die Brandausbreitung und Ansammlung von Rauch im gemeinsamen Dachstuhl der angrenzenden Gebäude, welcher unter Druck gesetzt wurde und explodierte, nicht erkannte Merkmale dieser Bauart welche zur Brand- und Explosionsgefahr beitrugen, ineffektive Ventilation und unzureichende Anzahl an Personal vor Ort.
NIOSH kommt zu dem Schluss, dass zur Verhinderung ähnlicher Unfälle in der Zukunft, Feuerwehren folgende Maßnahmen ergreifen sollten:
- Sicherstellen, dass korrekte Ventilationsmaßnahmen ergriffen werden.
- Vorbereitende Planungen und Inspektionen von Gebäuden im Ausrückebereich durchführen, um die Entwicklung von sicheren Strategien und Taktiken für den Einsatz zu erleichtern.
- Sicherstellen, dass SER’s für offensive Operationen befolgt werden, wie zum Beispiel das Abschalten von Energie und Überprüfung auf Brandausbreitung in Hohlräume.
- Sicherstellen, dass eine 360°-Erkundung durchgeführt wird.
- Sicherstellen, dass die Ausrückestärken ausreichend sind für kritische Aufgaben.
- Sicherstellen, dass der EL über ausreichende Führungsgehilfen und eine Sichtverbindung zum brennenden Gebäude hat.
- Sicherstellen, dass Wärmebildkameras eingesetzt werden, um Brandherde zu finden und die Brandausbreitung zu kontrollieren
Quelle (inkl. Fotos): NIOSH Bericht