- Wohnungsbrand - Rauchvergiftung - RIT-Einsatz - 1 getöteter FA

(jk) Colorado (USA). Am 14. Mai 2006 wurde die Feuerwehr zum Brand eines zweistöckigen Hauses alarmiert. Bei diesem Einsatz starb ein 61-jähriger Leutnant der Berufsfeuerwehr durch eine Kohlenmonoxidvergiftung. Die zuerst eintreffenden Einsatzkräfte erhielten die Meldung, dass sich noch mindestens eine Person im ersten Stock des Gebäudes befand und rückten als Dreiertrupp vor. In der Küche im Erdgeschoss stellten sie eine leichte Verrauchung fest, zogen die Atemschutzmasken an und rückten mit einer Leitung weiter ins zweite Obergeschoss vor. Dort trafen sie auf dichten Rauch (Nullsicht) und große Hitze. Der Trupp trennte sich um ein kleines Schlafzimmer abzusuchen. Nach kurzer Zeit trafen sie sich wieder und der Leutnant sprach sich kurz mit dem Rohrführer ab. Eine dann durchgeführte Wasserabgabe brachte keine Verbesserung der Situation, so dass sich der Trupp ins Treppenhaus zurückzog um von dort erneut vorzurücken. Dabei ist nicht klar, wo sich das spätere Opfer zu dieser Zeit aufhielt. Die Truppmitglieder gingen jedoch davon aus, er wäre in der Nähe. Einige Minuten später rückte ein weiterer Trupp auf demselben Weg vor wie der erste und traf im Treppenhaus ein Mitglied dieses Trupps, welcher auf dem Rückweg war. Sein Luftvorrat ging zu Ende. Am oberen Ende der Treppe trafen sie dann auf den Rohrführer dessen Restdruckwarnung kurze Zeit später auslöste und schickten ihn ebenfalls zurück, bevor sie sich aufgrund der schlechter werdenden Bedingungen selbst zurückziehen mussten.

Kurze Zeit später hörten mehrere Feuerwehrleute im Gebäudeinneren einen Totmannmelder, worauf ein RIT (Rapid Intervention Team, Sicherheitstrupp) angefordert wurde. Drei Minuten später fand ein bereits im Einsatz stehender Trupp den Leutnant im zweiten Stock unter einer Matratze und brachte ihn mit Hilfe des RIT aus dem Gebäude. Dort versuchten sie die Maske des Verunfallten zu entfernen, die zu diesem Zeitpunkt korrekt getragen wurde und nicht einfach zu lösen war. Also wurde der Überdruck ausgeschaltet und der Lungenautomat entfernt bevor die Maske abgenommen und festgestellt wurde, dass er nicht mehr atmete. Sofort begann die Kameraden mit CPR und ein Rettungswagen brachte ihn ins Spital. Dort wurde im Blut des Opfers eine C0-Sättigung von 23% gemessen, worauf er in ein künstliches Koma versetzt wurde, bevor er eine Woche später an den Folgen der Vergiftung starb. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Maske während des Einsatzes aus ungeklärten Gründen undicht wurde. Eine eindeutige Erklärung konnte jedoch nicht gefunden werden. Die Druckluftflasche war gemäß den Ermittlungen noch halb voll als das Opfer ins Freie gebracht wurde. Die Ausrüstung wies durch die auf dem Opfer liegende Matratze nur minimale Hitzeschäden auf.

Quelle: NIOSH