Unfälle in Europa im Jahr 1997

(2 getötete und 12 verletzte FA)

Hinweis: in der Statistik sind auch Unfälle enthalten die bisher nicht veröffentlicht wurden. Daher kann es vorkommen, dass die Gesamtzahl der betroffenen FA die Summe der in den Berichten erwähnten übersteigt.


1997 - Durchzündung - ein verletzter FA

Aachen (NRW). In Aachen erlitt ein Kollege durch eine Durchzündung schwere Verbrennungen am Kopf. Er musste in den Ruhestand! Inzwischen ist in Aachen die Kopfhaube/Schalkragen (-> Aachener Tuch) zur Pflicht geworden. Auch in der Heißausbildung ist Aachen deutschlandweit ein Vorreiter.

- Schaumeinsatz - zwei FA verletzt

Düsseldorf (NRW). In Düsseldorf verletzten sich zwei FA durch Schaumaspiration während eines Glimmbrandes im Braunkohlekraftwerk Lausward. Dieser Einsatz unterstreicht u.a. die Notwendigkeit einer konsequenten Atemschutzüberwachung.

Quelle: Feuerwehr Düsseldorf

- Saunabrand - Durchzündung - fünf verletzte FA

(tz) Höxter (NRW). Gegen 13 Uhr wird der Löschzug Höxter zu einem Schwelbrand in einer Sauna der Bundeswehr gerufen. Wie schon seit Jahren freitags üblich wollten ehemalige Bundeswehrangehörige nach dem Sport in der Kaserne saunieren. Ein Soldat im Ruhestand holte gegen 12.10 Uhr den Schlüssel ab, um den Ofen schon mal anzuheizen. Zehn Minuten später gab er ihn wieder zurück. Zu diesem Zeitpunkt war noch alles in Ordnung. Das Feuer wurde kurz vor 13 Uhr entdeckt. Vor Eintreffen des Löschzuges unternahm eine Feuerwehreinheit der Bundeswehr schon erste Löschversuche. Nachdem die ersten Feuerwehrfahrzeuge eintrafen, rüsteten sich zwei Trupps mit schwerem Atemschutz aus und gingen im Innenangriff vor. Ein dritter Trupp stieß wenig später hinzu. Die Sauna befand sich im Keller der Kaserne. Vorsichtig gelangen die Kräfte durch einen Vorraum immer näher an den Brandherd heran. Sie öffneten die letzte Tür, hinter der sich brennbares Kohlenmonoxid und eine enorme Hitze gebildet hatte. Der erste Kamerad sah plötzlich eine Feuerwalze auf sich zukommen und riss seine Kollegen mit zurück. Trotz aller Vorsicht verletzten sich drei Feuerwehrmänner schwer und zwei leicht. Die drei Feuerwehrleute wurden mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus Höxter eingeliefert. Damals waren die Feuerwehrleute nur mit der orangen Einsatzkleidung aus 100% Baumwolle ausgestattet.

Quelle: Fw Höxter

- Kesselzugexplosion - zwei getötete und vier verletzte FA

(bl) Elsterwerda (Brandenburg). Um 06:39 Uhr ging die Meldung „Stichflamme auf dem Bahnhof in Elsterwerda“ in der Leitstelle ein. Nachdem der Löschzug Elsterwerda (LF 16, TLF 24 und DL 30) um 06:50 Uhr angekommen waren, stand eine gewaltige Feuersäule auf den Gleisen, aus dem Dach des Bahnhofsgebäudes schlugen Flammen und auch das Nebengebäude brannte. Der Zugführer forderte sofort nach. Die erste Aufgabe bestand darin, nach verletzten Personen zu suchen und die Lage in den Gebäuden, die durch eine Druckwelle zerstört wurden, und in Richtung der Gleise zu erkunden.

Gegen 07:00 Uhr erfüllte plötzlich ein anschwellendes gellendes Pfeifen die Luft und kurz danach fegte eine glühendheiße schwarze Wolke von den Gleisanlagen her in Richtung Bahnhofsvorplatz. Unter der gewaltigen Druckwelle stürzte das Verwaltungsgebäude ein.

Die Trümmer begruben zwei Einsatzkräfte unter sich, vier andere Feuerwehrmänner wurden von herumfliegenden Mauerteilen verletzt und teilweise verschüttet. Alle erlitten Knochenbrüche sowie schwere und schwerste Verbrennungen. Das LF 16 und die DL 30 fingen Feuer und auf dem Bahnhofsparkplatz abgestellte Pkw wurden beschädigt oder in Brand gesetzt, darunter auch ein Streifenwagen der Polizei. Ein Polizist zog sich ebenfalls schwere Verbrennungen zu. Einige der Verletzten konnten sich selbst retten, andere wurden von den eintreffenden Kräften der FF Elsterwerda gerettet. Der Stadtbrandmeister a. D. konnte nur tot aus den Trümmern geborgen werden und der Brandinspektor erlag seinen schweren Verletzungen später.

Quelle: 112 4/98, Unkenstein/Zinke, Seiten 198-205