- Kellerbrand - Sturz - ANTS-Einsatz - ein verletzter FA
(bl) Langen (Hessen). Kellerbrand in einem mehrgeschossigen Wohn- und Geschäftsgebäude, welches innerhalb der geschlossenen Bauweise über mehrere bauliche Verbindungen mit den Nachbarobjekten verknüpft ist. Der Brand brach im Kellergeschoss eines Gemischtwarenladens aus, welches u.a. als Lagerbereich für Lebensmittel und andere Produkte, bspw. Textilien etc., genutzt wird. Mit Eintreffen der ersten Einsatzkräfte waren bereits der Zugang zu dem Kellergeschoss aber auch angrenzende Treppenräume, die zu den darüberlegenden Wohnungen führen, von einer erheblichen Rauchausbreitung betroffen. Neben den Maßnahmen zur Sicherstellung der Rettung aller betroffenen Bewohner wurden Atemschutztrupps über den direkten Kellerzugang zur Brandbekämpfung eingesetzt. Ein alternativer Angriffsweg stand nicht zur Verfügung. Dem Atemschutzsicherheitskonzept der Feuerwehr Langen entsprechend, wurde parallel zu den initialen Maßnahmen unverzüglich eine Atemschutznotfallstaffel (ANTS Langen) installiert, um dem typischerweise erhöhten Risiko während der Kellerbrandbekämpfung gerecht zu werden.
Die in den Keller vorgehenden Trupps wurden zusätzlich zu dem Brandereignis mit diversen Widrigkeiten konfrontiert. Neben auf den Stufen der Kellertreppe gelagerten Lebensmitteln, die sich während dem Vorgehen und aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse großflächig verteilten, teilte sich die Treppe im unteren Drittel in zwei Richtungen, jeweils nach rechts und links, auf. Der Truppführer eines Angriffstrupps unterstützte in diesem Bereich seinen Truppmann bei der Schlauchvornahme, übersah aufgrund der „Nullsicht“ die gegenüberliegenden Treppenstufen und stürzte diese herab. Durch den Sturz zog sich der Verunfallte Frakturen am rechten Arm und einen Bänderriss an einem Bein zu.
Durch die unmittelbare Notrufmeldung an den zuständigen Führungsdienst wurde die vor Ort befindliche Atemschutznotfallstaffel aktiviert, auch wenn der Verunfallte in der Meldung mitteilte, dass er den Bereich selbstständig mit seinem Trupp-Partner verlässt. Nach dem Verlassen des Gefahrenbereichs übernahmen ein Feuerwehrarzt, rettungsdienstlich ausgebildete Feuerwehrangehörige und eine Rettungswagenbesatzung die Erstversorgung des Verunfallten und den Transport in eine Klinik.
Aufgrund der vorgehaltenen Sicherheitsinstanzen, die wie die ANTS aufgrund des Meldebildes sowie der Lage vor Ort standardgemäß eingerichtet waren, war die Einsatzleitung mit Eingang der Notrufmeldung in der Lage, auf diese zügig und in adäquater Weise zu reagieren, ohne die Sicherheit der übrigen Atemschutztrupps zu gefährden oder den Verlauf der parallel verlaufenden Einsatzmaßnahmen unterbrechen zu müssen.
Quelle: Christian Buchold, Stellv. Leiter der Feuerwehr und Leiter Atemschutz, Feuerwehr Langen