- Gebäudebrand - Dehydrierung - Verbrennung - drei FA verletzt
Herrstein (RLP). Gebäudebrand. Beim Eintreffen an der Einsatzstelle war bereits die Fensterscheibe zum Brandraum zerstört, Flammen schlugen aus dem Fenster. Mit Schnellangriffsverteiler und C-Längen ist ein Trupp durch die offene Haustür im rauchfreien EG vorgegangen. Übers Treppenhaus ging der Trupp bis ins 1. OG vor. Dort war die oberste Rauchsicht tiefschwarz, alle Metallteile im Raum glühten. Mit Sprühstößen wurde die Rauchschicht gekühlt (Der Angriffstrupp war in Rauchgaskühlung in einer RDA trainiert). Der Trupp konnte absolut keinen Brandherd bzw. keinen Feuerschein erkennen, die Hitze war jedoch enorm. Unter Rauchgaskühlung ging der Trupp weiter vor. Parallel dazu wurde eine Steckleiter zur Rettungswegsicherung angeleitert. Ein zweiter Trupp stieg über eine Leiter in das 1. OG ein und versuchte ebenfalls den Brandherd zu lokalisieren. Durch einen aufgeheizten Heizkörper brannte ein C-Schlauch durch und verursachte am Oberschenkel eine Brandblase (Einstieg via Reitersitz). Die Sicht war anfangs sehr schlecht, erst nach einiger Zeit wurde der Rauch heller, die Hitze war jedoch immer noch enorm. Aufgrund des Flaschendrucks trat der erste Trupp den Rückzug an, machte eine Pause und trank Wasser.
Plötzlich drohte das Feuer, von einem nicht zugänglichen Hohlraum zwischen 1. OG und Dachgeschoß, auf den Dachstuhl überzugreifen. Aufgrund von Personalproblemen (viele junge Kameraden ohne Erfahrung) ging der Trupp nach einer fünfminütigen Pause ein zweites mal vor. Nach ca. 10-15 Minuten musste der Trupp den Einsatz abbrechen. Beide Truppmitglieder waren völlig erschöpft und wurden vom Rettungsdienst betreut (Monitoring und Infusionstherapie).
Negativ:
- Fehlende Ruhepausen durch Personalmangel (AAO)
- Zu wenig Flüssigkeit aufgenommen
- Voller Magen (Mittagszeit)
Positiv:
- schneller Rettungsdiensteinsatz
- Einsatz von Hohlstrahlrohren (Rauchgaskühlung, geringer Wasserschaden)
- Rettungswegsicherung über tragbare Leiter
- alle vorgehenden Atemschutzgeräteträger hatten Heißausbildung
Quelle: www.feuerwehr-herrstein.de