Flaschenverschraubung im Fahrzeug gelockert
Stand: März 2007
(bl) Rohrbach (Österreich). Bei einer gemeinsamen Fortbildungsveranstaltung der Atemschutzwarte und Kommandanten der Feuerwehren des Bezirkes Rohrbach wurde festgestellt, dass mehrere Feuerwehren das Problem haben, dass sich die Flaschenverschraubung der Atemschutzgeräte im Fahrzeug lockert und dann beim öffnen der Pressluftflaschen die Dichtheit der Verschraubung nicht mehr gegeben ist und Atemluft ausströmt. Dies führt zu Verzögerungen beim Anlegen des Atemschutzgerätes bzw. im schlimmsten Fall strömt soviel Luft aus, dass der Mindestdruck für den Einsatz nicht mehr gegeben ist und der Geräteträger somit nicht mehr einsatzbereit ist.
Das Problem wurde in Zusammenarbeit mit der Firmen MSA-Auer und Rosenbauer analysiert und folgende Ergebnisse konnten als Problemursache gewonnen werden:
- Bei den verwendeten Gerätetypen MSA-Auer BD96 ist beim Flaschenwechsel laut Bedienungsanleitung (Bild, Text) das T-Stück am Druckminderer in Richtung Trageplattensporn anzukippen bevor die Flaschen fest verschraubt werden. Dieser Umstand war so gut wie nicht bekannt bzw. wurde dem Hinweis in der Bedienungsanleitung keine große Bedeutung zugesprochen und daher so gut wie nicht beachtet. Wird dies nicht laut Bedienungsanleitung durchgeführt, rutschen durch Vibrationen im Fahrzeug die Flaschen nach unten, dabei kippt das T-Stück nach hinten weg, eine Flaschenverschraubung wird noch mehr angezogen und die andere im gleichen Maß gelockert, was zu dieser beschriebenen Undichtheit führt. Das linke Bild zeigt die Anfangsposition bei nicht fachgerechter Montage der Flaschen. Das rechte Bild zeigt die Endposition, wenn durch das Flaschengewicht und die Vibration im Fahrzeug das T-Stück nach hinten wegkippt. Begünstigt wird das Nachuntenrutschen bei Fahrzeuggerätehalterungen, welche nicht die Flaschen fixieren sondern das Tragegestell bzw. wenn die Halterungen nicht sauber eingestellt sind und die Flaschen dadurch nicht einwandfrei stabilisiert werden. Abhilfe schafft nur eine Unterweisung aller Atemschutzgeräteträger, welche mit der Montage der Pressluftflaschen zu tun haben. Trotz alledem wäre es wünschenswert, wenn Geräte für den Feuerwehrdienst so anwendungssicher gebaut sind, dass solche Fehler von vornherein ausgeschlossen sind.
- In Verbindung mit der neuen Atemschutzgerätehalterung der Firma Rosenbauer, welche im AT2 ihre Verwendung findet, kann es beim händischen Entnehmen der Atemschutzgeräte zu einer Lockerung der Flaschenverschraubung kommen. Dieses Problem tritt nicht auf, wenn man die Geräte sitzend in der Mannschaftskabine auf den Rücken aufnimmt und dann aufsteht! Wird jedoch das Gerät händisch entnommen und dabei stark nach vorne gekippt (siehe rechtes Bild) verspannt sich das Gerät und die Handräder der Flaschenverschraubung werden beim Entnehmen über eine gummierte Querstange der Atemschutzgerätehalterung gezogen. Dabei kann es vorkommen, dass sich die rechte Verschraubung lockert. Das linke Bild zeigt, wie sich die Handräder über die gummierte Stange abrollen, durch das Verkanten des Gerätes entsteht genug Druck um die Verschraubung zu lockern. Als Abhilfe wurde angeboten, dass wie früher bei den DA58 Geräten eine Rüttelsicherung in Form eines Gummibandes, welches die beiden Handräder gegeneinander verspannt angebracht wird. Eine andere Feuerwehr hat diese Querstange ausgebaut, was jedoch nicht zu empfehlen ist, da sich darauf in Endlage die Flaschenschultern abstützen sollen.
Quelle: Hubert Springer jun., FF Rohrbach, Österreich