- Realbrandausbildung - Plötzlicher Herztod eines Ausbilders
(sg) North Carolina (USA). Ein 50-jähriger Feuerwehrausbilder unterrichtete eine Klasse in Realbrandausbildung. Nach dem Mittag entrollte er in anstrengenden Bedingungen (wie hoher Temperatur und Luftfeuchtigkeit) einen 30 Meter langen Schlauch und bereitete ein Feuerwehrfahrzeug für eine Übung vor. Danach führte er ein Suchteam während der Übung in ein brennendes Gebäude. Er trug dabei Schutzkleidung sowie ein Atemschutzgerät. Nach Verlassen des Gebäudes und einer 15-minütigen Pause führte er eine Löschübung an. Nach etwa der Hälfte der Übung klagte der Ausbilder über Unwohlsein und legte eine Pause in dem klimatisierten Führerhaus des Feuerwehrfahrzeuges ein. Während die Übungsteilnehmer die nächste Stufe probten (Schlauchmanagement) blieb der Ausbilder am Fahrzeug. Er sagte die nächste Ausbildungsstufe ab und übergab weitere Übungen an Kollegen. Kurz nachdem der Ausbilder den Wassertank des Fahrzeuges auffüllte, kollabierte er. Trotz Reanimation und weiterer Behandlung im Rettungswagen verstarb der Feuerwehrmann im Krankenhaus. Die Obduktion ergab, dass für den plötzlichen Tod eine Vorerkrankung des Herzens ursächlich war (hydropische Herzdekompensation als primäre Ursache sowie schwere koronare artherosklerotische und hypertensive Herzerkrankungen als Zusatzfaktoren).
Demnach führte die schon vorliegende koronare Herzerkrankung zusammen mit den anstrengenden Bedingungen und dem physischem Stress während der Übungen zu einem Herzinfarkt oder Herzrhythmusstörungen, die in dem plötzlichen Tod endeten. Nach diesem Vorfall gab der NIOSH-Ermittler (National Institute for Occupational Safety and Health) folgende Empfehlungen, um derartige Ereignisse in Zukunft zu verhindern:
- Ein Hitze-Stress-Programm für Teilnehmer an Realbrandübungen sollte gemäß der neusten NFPA (National Fire Protection Association) entwickelt und eingeführt werden
- Während Realbrandübungen sollten vor Ort immer medizinisches Personal sowie Equipment für erweiterte Behandlungen vorhanden sein
- Feuerwehrleute sollten jährlich einen Gesundheitscheck durchlaufen, damit Übungen durchgeführt werden können ohne sich und andere zu gefährden
- In diese Gesundheitschecks sollten auch Stresstests mit einbezogen werden
- Feuerwehrleute sollten durch medizinisches Personal betreut werden, welche Kenntnisse über physische Bedingungen für Atemschutzgeräteträger sowie über deren Schutzkleidung besitzen
- Wellness- und Fitnessprogramme, um Herzerkrankungen vorzubeugen und das Herz zu stärken
- Feuerwehrleute sollten Untersuchungen unterzogen werden um sicher zu gehen, dass sie fähig sind Atemschutzgeräte zu tragen
- Lungenfunktionsprüfungen sollten jährlich durchgeführt werden
Quelle: NIOSH