- Wohnungsbrand - Durchzündung - zwei Verletzte

(bl) Quickborn (SH). Mit dem Stichwort "unklare Rauchentwicklung in einem Mehrfamilienhaus" wurde die Feuerwehr Quickborn alarmiert. Neun Minuten nach der Alarmierung wurde vom ersten Löschfahrzeug ein Feuer im ersten Obergeschoss lokalisiert. Das Haus wurde geräumt. Unter Atemschutz drangen Einsatzkräfte in das nur sehr leicht verrauchte Treppenhaus und wollten, nach dem Setzen eines Rauchverschlusses, in die Wohnung eindringen. In diesem Moment kam es zur Flammendurchzündung und Flammen schlugen, über das zweite Obergeschoss, bis unter den Dachüberstand. Die Einsatztaktik wurde sofort geändert: Der Trupp im Treppenhaus sicherte die geschlossene Wohnungstür. Zwei weitere Atemschutz-Trupps drangen, über die Drehleiter, von der Rückseite, in die Wohnung und bekämpften das Feuer im Innenangriff. Ein vierter Atemschutz-Trupp verhinderte währenddessen die Brandausbreitung auf der Vorderseite. Diese Maßnahmen führten zum Erfolg. Der Brand blieb auf die betroffene Wohnung begrenzt, das Treppenhaus ist nur sehr leicht verrußt und selbst die untere Wohnung bleibt bewohnbar; es ist kein Löschwasser durchgedrungen. Die betroffene Wohnung brannte aber nahezu komplett aus, in den meisten Räumen ist der Putz großflächig von Wänden und Decken gefallen. Die Wohnungsinhaberin und ihre Tochter wurden von einem mutigen Nachbarn aus der Wohnung geholt, beide kamen ins Krankenhaus. Der Nachbar und weitere Hausbewohner wurden von weiteren Rettungsdienstpersonal und unserem Notfallseelsorger betreut. Ein Feuerwehrmann stürzte und verletzte sich das Sprunggelenk. Ein Atemschutzgeräteträger geriet so dicht an die Flammen, dass die Hitze durch seine Schutzkleidung drang und er am Oberarm Verbrennungen 2. Grades (3 cm Brandblase) erlitt. Die von der Quickborner Wehr genutzte Schutzkleidung ist 15 Jahre alt (Neubeschaffung in Vorbereitung). Nach einer halben Stunde war das Feuer gelöscht. Nachdem die Polizei die Wohnung untersucht hatte, wurden von der Feuerwehr ca. 3 Kubikmeter Brandschutt aus der Wohnung gebracht. Da in der ca. 20 cm hohen Schicht noch viele Glutnester waren, musste diese, ohnehin anstrengende, Arbeit unter Atemschutz verrichtet werden. Durch die Maßnahmen der Feuerwehr blieben alle anderen Wohnungen bewohnbar. Im zweiten Obergeschoss wurden auch zwei Meerschweinchen gerettet. Um genügend Atemschutzgeräteträger vor Ort zu haben, wurde gleich in der Anfangsphase die Feuerwehr Ellerau (Kreis Segeberg) alarmiert. Die Zusammenarbeit funktionierte problemlos. Auch bei diesem Einsatz hat die Wärmebildkamera hervorragende Dienste geleistet. Zufällig kam der Vertriebspartner des Herstellers an der Einsatzstelle vorbei und stellte der Wehr ein weiteres Gerät zur Verfügung, wodurch noch gezielter gearbeitet werden konnte. Durch den Einsatz der Wärmebildkameras konnte das Löschwasser sehr effektiv eingesetzt werden, es kam zu keinen Wasserschäden. Nach drei Stunden harter Arbeit konnte das letzte Feuerwehrfahrzeug die Einsatzstelle verlassen.

Quelle: www.feuerwehr-quickborn.de, www.kfv-pinneberg.de