Ausbildungsunfälle im Jahr 2016

(Ein getöteter und 4 verletzte FA)

Hinweis: in der Statistik sind auch Unfälle enthalten die bisher nicht veröffentlicht wurden. Daher kann es vorkommen, dass die Gesamtzahl der betroffenen FA die Summe der in den Berichten erwähnten übersteigt.


- Hindernisparcours - Kollaps - 1 getöteter FA

(as) Houston (USA). Bei einem Durchgang durch das so genannte Survival House der Feuerwehr in Houston kollabierte ein FA kurz vor Beendigung des Parcours. Obwohl weitere FA sofort Erste Hilfe leisteten und ihn schnell dem bereitstehenden Rettungsdienst übergeben konnten, konnte das Leben des FA leider nicht gerettet werden. Laut Aussage der Feuerwehr-Gewerkschaft war der Verstorbene körperlich fit. Die genaue Todesursache steht bisher nicht fest.

Quelle: Firehouse.com

- Vorbereitung einer Übung - zwei verletzte Kinder, ein verletzter FA

(bl) Teublitz (Bayern). Tragischer Unfall bei einer Übung von mehreren Feuerwehren: Ein 33-jähriger Feuerwehrmann, ein siebenjähriger Junge sowie ein 13-jähriges Mädchen sind teils schwer verletzt worden. Offenbar war es bei Vorbereitungen für ein Prüfungsszenario zu einer Verpuffung oder Explosion gekommen. Der Mann und der Junge wurden von einer massiven Stichflamme erfasst. Der Feuerwehrmann erlitt Verbrennungen 3. Grades und der Junge Verbrennungen 2. Grades mit Blasenbildung. Beide wurden von Rettungshubschraubern in eine Spezialklinik geflogen. Das Mädchen wurde wegen Atembeschwerden durch Inhalierung von heißer Luft in eine Klinik eingeliefert. Wie die MZ aus zuverlässiger Quelle erfuhr, lag der schwer verletzte Feuerwehrmann im künstlichen Koma auf der Intensivstation und soll seit Sonntag wieder in der Aufwachphase sein. Nach erster Einschätzung der Ärzte ist keine weitere Operation erforderlich. Der siebenjährige Buben befindet sich auf der normalen Krankenstation und muss voraussichtlich zehn bis 14 Tage bleiben.

Das Übungsszenario war Teil einer für diesen Samstagvormittag angesetzten Prüfung von insgesamt 23 angehenden Truppführern von sechs Feuerwehren. Kinder waren als Statisten eingeplant. Mit dabei waren auch der siebenjährige Junge und ein 13-jähriges Mädchen, die sich in der Teublitzer Kinder- und Jugendfeuerwehr engagieren. Sie sollten als Statisten beim Eintreffen der Feuerwehr schreiend aus der Halle kommen und die Aktiven auf ein verunglücktes Kind hinweisen. Das war als erster Teil der Praxisprüfung geplant.

Direkt danach sollte zudem der Brand eines Container simuliert werden. Beim Entzünden des mit Benzin getränktem Brennholz gefüllten Containers kam es offenbar zu einer massiven Verpuffung oder Explosion. Das ist laut den ersten Ermittlungen der Polizei am Unglücksort bislang noch nicht abschließend geklärt. Nach erster Einschätzung der Feuerwehrführung hatte der 33-Jährige möglicherweise den falschen Kanister genommen – und damit 20 Liter Benzin statt Diesel in den Container geschüttet und angezündet. Durch die warmen Temperaturen könnten sich so entsprechende Dämpfe entwickelt haben, die beim Anzünden schließlich zur Explosion führen. Allem Anschein nach hatte der verunglückte Feuerwehrmann seine Schutzausrüstung zum Unglückszeitpunkt nicht getragen.

Schockiert reagierte auch der zuständige Kreisbrandinspektor Thomas Schmid in einem Gespräch mit der MZ. „Mir fehlen wirklich die Worte; ich wünsche den verunglückten Feuerwehrleuten eine baldige Genesung und alles Gute.“ Man müsse aus dem Unglück nun vor allem die richtigen Lehren ziehen – und Ausbildung wie Vorsichtsmaßnahmen forcieren und insbesondere auf die Gefahren hinweisen. „Unglückliche Umstände haben zu diesem Unfall geführt“, betonte Schmid ausdrücklich, „und dies bedeutet aber auch, dass eine genau Aufarbeitung nötig ist.“

Quelle: Mittelbayerische Zeitung (link zum vollständigen Artikel, inkl. Bildern und Video)