Ausbildungsunfälle im Jahr 2006

(12 verletzte FA)

Hinweis: in der Statistik sind auch Unfälle enthalten die bisher nicht veröffentlicht wurden. Daher kann es vorkommen, dass die Gesamtzahl der betroffenen FA die Summe der in den Berichten erwähnten übersteigt.


- Übung - ätzender Rauch - zehn Jugendfeuerwehrleute verletzt

(bl) Selm (NRW). Sie freuten sich auf die Teilnahme an einer Feuerwehrübung, doch endete die Übung für die zehn Jugendlichen in einem Krankenhaus.

Sechs von ihnen mussten auch die Nacht im Krankenhaus verbringen. Während vier von ihnen gestern entlassen werden konnten, sollen zwei Mädchen heute wieder nach Haus können. Es war alles bestens vorbereitet, die Freiwillige Feuerwehr Cappenberg und freiwillige Einheiten aus Lünen wollten unter möglichst realen Bedingungen den Einsatz bei einem Kellerbrand üben. Doch aus der Übung am Schloss Cappenberg wurde ein echter Einsatz für die rund 80 Feuerwehrleute.

Die Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 18 Jahren befanden sich in drei Räumen, in denen ungewollt durch Türschlitze Rauch eintrat, der ätzend auf die Atemwege wirkte. "Die Kinder haben sich an den Fenstern bemerkbar gemacht und signalisiert, dass der Rauch doch nicht so angenehm ist", so Stadtbrandmeister Stephan Schwager, der über den Vorfall informiert wurde und zum Einsatzort fuhr. Man habe die Jugendlichen dann mit so genannten Fluchthauben, sie ermöglichen für kurze Zeit den Gang durch Rauch, ins Freie gebracht.

Da sie über Beschwerden geklagt hätten, seien Rettungswagen und Notärzte verständigt worden. "Wir haben festgestellt, dass der Rauch Chlorbestandteile enthalten hat, die gesundheitsschädlich sind", sagte der Stadtbrandmeister. Er habe dann auch die Polizei von dem Vorfall in Kenntnis gesetzt. Wie Stephan Schwager erklärte, sei die Übung vom Löschzug Cappenberg vorbereitet worden. "Die Kameraden haben bereits schon einmal mit dem Pyrotechniker zusammengearbeitet."

Um die Übung möglichst unter realen Bedingungen durchführen zu können, habe der Pyrotechniker für Rauch und besondere Lichteffekte, die ein Feuer symbolisieren, sorgen sollen. "Die Kinder waren in drei durch Feuerschutztüren abgetrennten Räumen untergebracht", so der Stadtbrandmeister. Der Pyrotechniker habe sich ebenfalls in einem der Räume befunden und die verschiedenen Effekte über Funk ausgelöst.

Mit so einem Ausgang habe niemand rechnen können. Viele Schaulustige verfolgten das Geschehen auf dem Schlosssgelände. Auch sie gingen zunächst von der geplanten Übung aus. Erst als Notärzte und Rettungswagen auf dem Gelände eintrafen, ahnten sie, dass es sich wohl doch um einen ernsten Einsatz handelte.

Wie die Pressestelle der Polizei mitteilte, hat die Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen. Zum Stand der Ermittlungen könne aber noch nichts gesagt werden.

Quelle: Ruhr Nachrichten

- Übungsfeuer – zwei verletzte FA

(bl) Unterharmersbach (BW). Bei einer Feuerwehrübung in Unterharmersbach ist ein 40 Jahre alter Feuerwehrmann schwer verletzt worden. Sein 49 Jahre alter Kamerad wurde leicht verletzt.

Die beiden wollten für die Übung einen 15 Meter langen Stollen eines stillgelegten Eiskellers im Ortsteil Grün in Brand setzen. Drei Strohballen sollten in Zell am Harmersbach mit Benzin und Silvesterkracher angezündet werden.

Laut Polizei hatten die beiden verletzten Feuerwehrmänner versucht, drei Strohballen in Brand zu setzen. Zuerst wurden die Ballen mit einem Benzingemisch übergossen, weshalb die Männer dann wegen der Dämpfe den Raum nicht mehr betreten konnten. Sie beschlossen, den Brand mittels eines Silvesterkrachers zu verursachen. Dabei kam es zur Explosion.

Beide Männer erlitten schwere Verbrennungen, der Jüngere schwebt mittlerweile aber nicht mehr in Lebensgefahr. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Quelle: www.baden-online.de